Ukraine-Krieg: Selenskyj stellt Militärführung neu auf
Um für den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs besser gewappnet zu sein, hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Militärspitze verändert.

In der Ukraine kam es jüngst zu bedeutenden Umstrukturierungen an der Spitze des Militärs. Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte damit auf aktuelle Herausforderungen und Kritik an der bisherigen Armeeführung.
Ein schwerer russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz hatte die Notwendigkeit für Veränderungen deutlich gemacht. Die daraus resultierenden Verluste und Fehler in der Organisation führten zu öffentlichen Diskussionen über die Verantwortlichkeiten im ukrainischen Militär.

Selenskyj entschied sich, zentrale Aufgaben neu zu verteilen und die Kompetenzen der Führungskräfte klarer zu definieren. Ziel sei es, die Schlagkraft an der Front zu erhöhen und die Effizienz der Streitkräfte im Ukraine-Krieg zu verbessern.
Neue Aufgabenverteilung im Militär
Der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj wurde von organisatorischen Aufgaben wie Mobilmachung und Rekrutenausbildung entbunden, wie «T-Online» berichtet. Stattdessen soll er sich nun ausschliesslich auf die militärische Führung an der Front im Ukraine-Krieg konzentrieren.
Drapatyj hatte zuvor nach dem fatalen Angriff seinen Rücktritt angeboten, bleibt aber aufgrund seiner militärischen Erfahrung weiterhin im Einsatz. Seine neue Rolle ermöglicht es ihm, sich voll und ganz auf die Gefechtsführung zu fokussieren.

Mit dieser Entscheidung will Selenskyj die operative Leitung stärken und die Fronttruppen besser unterstützen. Die Umstrukturierung soll zudem die Reaktionsfähigkeit auf russische Angriffe erhöhen.
Weitere Personalentscheidungen gefallen
Neben Drapatyj wurden laut «Welt» auch andere Schlüsselpositionen neu besetzt. Oleh Apostol übernimmt die Leitung der Fallschirmjägertruppen, während Robert Browdi für die Drohneneinheiten verantwortlich ist.
Wadym Sucharewskyj wurde als Vizekommandeur der Heeresgruppe Ost eingesetzt, um die Kommandostruktur zu modernisieren. Diese personellen Veränderungen sollen die Flexibilität und Innovationskraft der ukrainischen Streitkräfte steigern.
Durch die gezielte Auswahl erfahrener Militärs möchte Selenskyj die Verteidigungsfähigkeit des Landes nachhaltig stärken. Die neuen Kommandeure stehen vor der Aufgabe, die Truppen optimal auf die aktuellen Herausforderungen einzustellen.
Politische und strategische Folgen für den Ukraine-Krieg
Die Umstrukturierungen sind auch eine Antwort auf die anhaltende Bedrohung durch russische Angriffe. Selenskyj fordert zudem verstärkte internationale Sanktionen gegen Russland, um den Druck auf den Kreml zu erhöhen.
Er betont, dass sich die russische Taktik nicht ändern werde, solange es keine spürbaren Konsequenzen für Moskau gebe. Daher setzt die Ukraine nicht nur auf militärische Anpassungen, sondern auch auf diplomatische Initiativen.
Die Kombination aus personellen Veränderungen und politischen Forderungen soll die Position der Ukraine im Krieg stärken. Selenskyj unterstreicht damit die Entschlossenheit, sowohl an der Front als auch auf internationaler Ebene aktiv zu bleiben.