Ein russischer Rapper stürzte sich aus einem Hochhaus, weil er nicht in den Ukraine-Krieg ziehen will. Er sei für seine Prinzipien gestorben.
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Einberufene Russen besteigen einen Zug. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein russischer Rapper wurde einberufen und hat sich deswegen das Leben genommen.
  • Er wolle seine Seele nicht mit der Sünde des Mordens belasten.
  • Angesichts der Gefahr, in der Ukraine kämpfen zu müssen, sind tausende Russen geflohen.
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Die Teilmobilmachung von Waldimir Putin für den Ukraine-Krieg fordert ein Todesopfer: Der russische Rapper Ivan Petunin, bekannt als Walkie-T, beging wegen der Einberufung Suizid. Dies berichtet die russische Seite «StarHit».

Der 27-Jährige sprang in seiner Heimatstadt Krasnodar aus dem zehnten Stock eines Hauses. Kurz darauf wurde ein Abschiedsvideo von ihm auf Telegram gefunden. Er könne seine Seele nicht mit der Sünde des Mordens belasten, erklärt er dort. «Ich bin nicht bereit, für irgendwelche Ideale zu kämpfen.»

Wenige Tage vor seinem Ableben veröffentlichte Petunin ein Video, in dem er sagte, dass er nicht mobilisiert werden wolle. Er befände sich in einer psychiatrischen Klinik, weshalb die Einberufung aufgeschoben worden sei. Das russische Portal berichtet, dass Petunin tief deprimiert gewesen sei.

«StarHit» zitiert auch aus einem Abschiedsbrief des Rappers an seine Freundin. Darin schreibt er, dass sich die Menschen daran erinnern sollten, dass er nach seinem Gewissen gelebt habe. Er sei «für meine Prinzipien gestorben».

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Wegen der Mobilmachung für den Ukraine-Krieg stauen sich die Autos an der Grenze zu Georgien. - Keystone

Die Polizei bestätigte den Tod eines 27-Jährigen in Krasnodar nach dem Sprung aus einem Hochhaus. Die Freunde des Rappers teilten in den sozialen Medien Trauerbotschaften. Walkie-T machte seit der Jugend Musik und erreichte mit seinen Videos bis zu sechs Millionen Aufrufe.

Angesichts mehrerer Niederlagen wegen der ukrainischen Gegenoffensive hatte Putin die Teilmobilmachung angeordnet. Rund 300'000 Russen sollen einberufen werden und in den Ukraine-Krieg ziehen. Tausende junge Männer flüchten deshalb aus Russland, in mehreren Städten kam es zu grösseren Protesten.

Befürchten Sie im Ukraine-Krieg eine nukleare Eskalation?

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Brauchen Sie Hilfe?

Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizidgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch

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