Putin will 300'000 wehrpflichtige Männer im Ukraine-Krieg an die Front schicken. Für die Bewohner der Krim gibt es kaum einen Ausweg.
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Putin rekrutiert Tausende wehrpflichtige Russen – auch gegen ihren Willen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kremlchef Wladimir Putin hat eine Teilmobilmachung angeordnet.
  • Ein grosser Teil der Zwangsrekrutierungen ereignet sich auf der Krim.
  • Bewohner der Halbinsel berichten vom skrupellosen Vorgehen des Russen-Militärs.
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Die von Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung versetzt russische Bürger in Angst und Schrecken. Tausende Männer im wehrfähigen Alter sollen an die Front – ob sie wollen oder nicht.

Auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim herrscht derzeit Chaos. Eine Person nach der anderen wird zwangsrekrutiert. Berichten zufolge gehen 80 Prozent der ausgestellten Einberufungen an Krimtataren.

«Wir wollen nicht gegen die Ukraine kämpfen. Die Menschen stehen unter Schock, sind in Panik», berichtet ein Anwohner gegenüber dem «Spiegel».

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Russische Soldaten. (Symbolbild)
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Seit der Teilmobilmachung von Putin wurden Zehntausende von russischen Männern zu Militärstützpunkten beordert. (Symbolbild)
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Die Mobilisierten müssen nach den Häftlingen an die Front. Ziehen sie sich zurück, werden sie von den eigenen Kameraden erschossen. (Archiv)
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Russland annektierte 2014 die Halbinsel Krim.
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Russische Soldaten marschieren auf der Krim. Die Ukraine will die besetzte Halbinsel zurückerobern.

Alter, Beruf oder Familie – um all das spielte für das russische Militär keine Rolle. «Auch Männer über 50 Jahre erhalten Einberufungsbescheide und Väter mit vier oder mehr Kindern», erzählt er weiter.

Eigentlich sollten diese von der Mobilmachung im Ukraine-Krieg ausgenommen sein, doch: «Es geht darum, uns Krimtataren, die Kritiker der Annexion und des Kriegs, an der Front loszuwerden.»

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Seit Putin die Teilmobilmachung anordnete, kam es in Russland zum grössten Anti-Kriegs-Protest seit Monaten. Tausende junge Männer haben das Land seither verlassen. Doch für einige, wie die Krimtataren, ist eine Flucht schier unmöglich. Denn nach Georgien oder Abchasien gelangen sie nur über die Krimbrücke – welche direkt nach Russland führt.

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