Im Ukraine-Krieg versucht Russland die Hauptstadt Kiew zu blockieren. Auch andere Städte stehen unter Beschuss und Belagerung.
Ukraine-Krieg
Die Zerstörung durch den Ukraine-Krieg ist gross. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland greift im Ukraine-Krieg weiter mehrere ukrainische Städte an.
  • Aus dem belagerten Mariupol werden Kämpfe in den Randbezirken gemeldet.
  • Am Sonntag soll es in der Stadt einen weiteren Versuch geben, Zivilisten zu evakuieren.
Ad

Im Ukraine-Krieg konnte Russland im Osten des Landes zuletzt einige Erfolge verbuchen und Ortschaften einnehmen. In der besetzten Stadt Melitopol soll der Bürgermeister entführt worden sein. Mehrere Städte, darunter Charkiw und vor allem Mariupol, sind eingekesselt und werden täglich beschossen.

Am Samstag konnten aus mehreren umkämpften Städten fast 13'000 Zivilisten auf den Fluchtkorridoren entfliehen. Der Grossteil davon aus der Stadt Sumy im Nordosten, in Mariupol, wo hunderttausend Zivilisten festsitzen, scheiterte ein weiterer Anlauf. Am Sonntag soll schon der nächste Versuch folgen.

Westliche Länder verurteilen den Angriffskrieg auf Schärfste und haben schwere Sanktionen gegen das Land und Personen verhängt. Die USA boykottieren russisches Öl und Gas und wollen Handelsbeschränkungen sowie höhere Zölle einführen. Die Schweiz rät, Russland zu verlassen.

Hier erfahren Sie alle neuen Ereignisse im Ukraine-Krieg. Die Geschehnisse vom Samstag können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben russischer und ukrainischer Behörden können nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine Krieg: Der Sonntag im Ticker

21.14: Russland soll China um militärische Ausrüstung gebeten haben. Dies berichtet die «New York Times» mit Verweis auf Personen aus US-Regierungskreisen. Doch auch soll das Hilfegesuch eine finanzielle Unterstützung beinhalten.

21.05: Mehrere Uno-Organisationen haben ein Ende der Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine gefordert. Unter anderem hatten die russischen Truppen ein Kinderspital in Mariupol bombardiert. Dabei starben nach ukrainischen Angaben drei Menschen.

«Der Angriff auf die Schwächsten – Babys, Kinder, schwangere Frauen und Menschen, die bereits an Krankheiten leiden, sowie auf das Gesundheitspersonal, das sein eigenes Leben riskiert, um Leben zu retten – ist ein Akt skrupelloser Grausamkeit.» Dies erklärten die Leiter des Unicef, des Uno-Bevölkerungsfonds und der Weltgesundheitsorganisation in Genf.

Seit Beginn der russischen Invasion verzeichneten die Organisationen 31 Angriffe auf das Gesundheitswesen. Bei 24 der gemeldeten Angriffe wurden Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört, und in fünf Fällen Krankenwagen getroffen. Insgesamt seien bei diesen Angriffen zwölf Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden.

Ukraine-Krieg: Tschernobyl hat wieder Strom

19.21: Der Stromausfall in der von russischen Truppen eingenommenen Atomruine von Tschernobyl ist nach ukrainischen Angaben behoben.

Dies teilte Energieminister German Galuschtschenko mit. Unter Einsatz ihres Lebens hätten ukrainische Spezialisten das «Risiko einer möglichen nuklearen Katastrophe, die ganz Europa bedroht hätte» abgewendet. Die Kühlsysteme könnten nun wieder normal funktionieren und nicht mehr nur dank Notstromaggregaten.

Die Ukraine hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Mittwoch über einen Stromausfall in Tschernobyl informiert. Die Behörde stufte das jedoch nicht als bedeutendes Risiko ein.

Tschernobyl
Die Atomruine in Tschernobyl. - AFP/Archiv

18.58: Nach Angaben aus Kiew ist erneut ein Versuch gescheitert, Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol in Sicherheit zu bringen. «Es ist nicht gelungen, Mariupol zu erreichen», sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk dem Portal «strana.news».

Der Konvoi sei in der Stadt Berdjansk geblieben, weil es Luftangriffe auf Mariupol gegeben habe. «Aber morgen früh versuchen wir es nochmal», kündigte Wereschtschuk an.

Ukraine-Krieg: Russland will ausländische Söldner getötet haben

17.28: Der Angriff auf die westukrainische Stadt hat russischen Angaben zufolge ausländischen Kämpfer gegolten. Die russischen Streitkräfte hätten «bis zu 180 ausländische Söldner zerstört», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

«Die Vernichtung der auf das Territorium der Ukraine eingereisten ausländischen Söldner wird fortgesetzt», sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Angriffen auf den Übungsplatz Jaworiw mindestens 35 Menschen getötet und 134 weitere verletzt. Zu ausländischen Opfern machte die Ukraine bisher keine Angaben.

16.41: Das Pentagon warnt Russland nach einem Raketenangriff auf Lwiw nahe der polnischen Grenze. Das US-Verteidigungsministerium betont nochmals, dass die Bündnispartner das Gebiet der Nato-Staaten im Angriffsfall verteidigen werden.

«Ein bewaffneter Angriff gegen einen wird wie ein bewaffneter Angriff auf alle bewertet», sagte Sprecher John Kirby. «Und wir haben es gegenüber Russland sehr klargemacht, dass Nato-Gebiet verteidigt werden wird. Dies nicht nur durch die Vereinigten Staaten, sondern auch durch unsere Verbündeten», so Kirby.

16.33: In der belagerten Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der Stadtverwaltung im Ukraine-Krieg bereits 2187 Einwohner getötet worden.

Die russischen «Besatzer greifen zynisch und absichtlich Wohngebäude und dicht bevölkerte Gebiete an und zerstören Kinderkrankenhäuser und städtische Einrichtungen.» Dies erklärte die Stadtverwaltung im Internetdienst Telegram.

Ukraine-Krieg: Russland spricht von klaren Verhandlungs-Fortschritten

14.54: Wie die staatsnahe russische Nachrichtenagentur Ria berichtet, gibt es bedeutende Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.

Demnach sagte Leonid Slutsky von der russischen Delegation: «Meiner Erfahrung nach könnten sich die Parteien bald auf eine Position einigen.» So würde die Wahrscheindlichkeit bestehen, dass in den nächsten Tagen ein Abkommen unterschrieben wird.

Laut der ukrainischen Seite gäbe es Verständnis und Dialoge. Die Fortschritte, von welchen Slutsky spricht, wurden aber bislang nicht bestätigt.

14.31: In der eroberten südukrainischen Grossstadt Cherson haben örtlichen Medien zufolge Tausende Einwohner gegen die russische Besatzung demonstriert. Die Zeitung «Ukrajinska Prwada» veröffentlichte am Sonntag Fotos und Videos: Diese zeigen zahlreiche Menschen mit ukrainischen Fahnen im Zentrum der Stadt mit rund 300'000 Einwohnern.

In Sprechchören forderten sie den Abzug der russischen Truppen. Die Menge rief «Nach Hause!» und «Cherson ist ukrainisch».

14.26: Bei ihrem Angriff auf Kiew versuchen die russischen Truppen laut ukrainischem Generalstab, die Hauptstadt auch von Osten zu blockieren. Russische Einheiten hätten die Fernstrasse E95 in Richtung der Vororte Browary und Boryspil überquert.

Das teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Nordwestlich und nordöstlich der Millionenstadt sammelten die Angreifer ihre Kräfte für einen Vorstoss.

14.08: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videobotschaft über die humanitären Korridore gesprochen. Demnach sei so bereits 125'000 Personen aus umkämpften Gebieten evakuiert worden.

Haben Sie Angst vor einem 3. Weltkrieg?

US-Journalist im Ukraine-Krieg umgekommen

13.58: In der Ukraine ist ein US-Journalist getötet worden. Ein weiterer US-Journalist sei bei dem Angriff im Vorort Irpin nordwestlich von Kiew verletzt worden. Das sagte der Chirurg Danylo Schapowalow, der als Freiwilliger vor Ort im Einsatz war.

Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Irpin sahen die Leiche des Getöteten. Dem Mediziner zufolge waren die beiden Journalisten mit einem ukrainischen Zivilisten in einem Auto unterwegs.

Als der Wagen von Kugeln getroffen wurde. Auch der Zivilist wurde demnach verletzt. Irpin ist seit Tagen Ziel russischer Angriffe.

Berichten, wonach es sich bei dem Getöteten um einen Reporter der «New York Times» handelte, widersprach die US-Zeitung. Der Journalist habe in der Vergangenheit für das Blatt gearbeitet, sei aber nicht für die «Times» in der Ukraine gewesen.

Ukraine-Krieg: 67 Zivilisten un Massengrab beigesetzt

13.23: Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der Stadt Butscha bei Kiew 67 Zivilisten in einem Massengrab beigesetzt worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte am Sonntag ein entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden.

Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser durch Beschuss zerstört worden.

12.38: Die ukrainische Hauptstadt Kiew bereitet sich auf eine mögliche Blockade durch russische Truppen vor. Es seien Vorräte mit Lebensmitteln angelegt worden, um zwei Millionen Kiewer zwei Wochen lang zu versorgen.

Ukraine Krieg Kiew
Eine ukrainische Flagge weht am 11. März im Wind in der Hauptstadt Kiew. - keystone

Da sagte der Vizechef der Stadtverwaltung, Walentyn Mondryjiwskyj, am Sonntag. «Diese zwei Millionen Kiewer, die ihre Häuser nicht verlassen haben, werden nicht allein gelassen.»

12.04: Bei dem von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja herrscht Unklarheit, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Der ukrainische Atomkraftbetreiber Enerhoatom meldete der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA: Das Atomkraftwerk stehe «unter der Kontrolle des Befehlshabers der russischen Streitkräfte», wie die IAEA am Samstagabend berichtete.

Das Management müsse sich in allen operativen Fragen mit den russischen Streitkräften abstimmen, auch in technischen Fragen. Der russische Staatskonzern Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle Kontrolle übernommen zu haben.

Ukraine-Krieg: Zahl der Toten nahe polnischer Grenze gestiegen

11.54: Die Zahl der Toten beim russischen Angriff auf den Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze ist stark angestiegen. Wie der Regionalgouverneur mitteilt, sind bei dem Angriff 35 Menschen gestorben. 134 weitere wurden nach ukrainischen Angaben verletzt.

10.44: In der Südukraine ist nach Behördenangaben erneut ein Bürgermeister von russischen Truppen verschleppt worden. «Kriegsverbrechen werden immer systematischer», schrieb der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Saporischschja, Olexander Staruch, am Sonntag bei Facebook.

Der Bürgermeister von Dniprorudne, Jewhenij Matwjejew, wurde entführt.» Dniprorudne ist eine Kleinstadt mit knapp 20'000 Einwohner am Fluss Dnipro, der an dieser Stelle zum Kachowkaer Stausee gestaut ist.

10.36: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Samstagabend erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett telefoniert. «In dem Gespräch, das länger als eine Stunde dauerte, ging es um Wege, die Kämpfe in der Ukraine zu beenden. Sowie darum, die Bemühungen Israels in der Sache», teilte Bennetts Büro mit.

Wolodymyr Selenskyj Ukraine Krieg
Wolodymyr Selenskyj spricht am 26. Februar 2022 in Kiew via Smartphone zum ukrainischen Volk über den Ukraine-Krieg. - AP

10.29: Die Gefechte rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew gehen nach Angaben der ukrainischen Armee weiter. Es gebe heftige Kämpfe in Irpin und Makariw im Gebiet Kiew, teilte das Militär am Sonntagmorgen mit. Ähnlich sei die Lage auch in anderen Dörfern, die humanitäre Lage werde immer schlechter.

Allein am Samstag wurden etwa aus Butscha, Irpin, Hostomel und Worsel nordwestlich von Kiew etwa 20'000 Menschen evakuiert. Die Rettung von Zivilisten sollte fortgesetzt werden.

Ukraine-Krieg: Neun Tote und 57 Verletzte nahe der polnischen Grenze

09.55: Bei dem Angriff auf die ukrainische Militärbasis nahe der polnischen Grenze wurden laut unkrainischen Behörden neun Menschen getötet. 57 Weitere sollen verletzt worden sein.

Zuvor berichtete ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters, neunzehn Ambulanzen hätten die Militärbasis in Jaworiw mit laufenden Sirenen verlassen. Weitere sieben Ambulanzen waren auf dem Weg zu der Einrichtung, die offenbar Ziel eines russischen Luftangriffs war.

09.49: Die ukrainischen Streitkräfte leisten nach Angaben aus Grossbritannien im ganzen Land weiterhin unerschütterlichen Widerstand gegen Russland. Die russischen Kräfte bezahlten daher für jeden Vormarsch einen hohen Preis. Das schrieb das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmässigen Geheimdienst-Update zur Lage im Ukraine-Krieg.

Russland versuche, die ukrainischen Kräfte im Osten des Landes zu umschliessen. Während es aus Richtung Charkiw im Norden und Mariupol im Süden vorrücke, teilten die Briten weiter mit.

09.45: Zur Rettung von Zivilisten aus umkämpften ukrainischen Städten sind nach Angaben aus Kiew am Sonntag erneut 14 Fluchtkorridore geplant gewesen. Erneut werde ein Konvoi mit mehreren Tonnen Hilfsgütern versuchen, die belagerte Hafenstadt Mariupol zu erreichen. Das sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntag.

Ukraine Krieg Mariupol
Ein ukrainischer Soldat auf Patrouille am 12. März 2022 in Mariupol. - keystone

Dazu gehörten auch leere Busse, die auf dem Rückweg Einwohner aus der stark zerstörten Stadt nach Saporischschja transportieren sollten. Der Konvoi sollte von Geistlichen begleitet werden.

Ukraine-Krieg: Russland setzt erstmals eigene Statthalterin ein

09.13: Erstmals hat Russland in einem eroberten Gebiet eine eigene Statthalterin eingesetzt. Die prorussische Abgeordnete Halyna Daniltschenko rief die Einwohner der südukrainischen Stadt Melitopol auf, sich «an die neue Realität» anzupassen. Zugleich verlangte sie, die Einwohner sollten nicht mehr gegen die russischen Besatzungstruppen demonstrieren.

«Trotz unserer Anstrengungen, gibt es noch immer Leute in der Stadt, die versuchen, die Situation zu destabilisieren. Und Euch zu extremistischen Handlungen auffordern», sagte Daniltschenko in einer Videobotschaft. Sie wolle ein «Komitee der Volksdeputierten» schaffen, das die Stadt mit knapp 150'000 Einwohnern leitet.

09.03: Kämpfer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben nach Angaben aus Moskau Teile der Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. «Einheiten der Volksrepublik Lugansk haben den östlichen und südlichen Teil der Stadt blockiert.» Das sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Sonntagmorgen.

Zuvor hatte das ukrainische Militär berichtet, dass eine russische Offensive in der Stadt mit 100'000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevorstehe.

Ukraine-Krieg: Fast 1,7 Millionen Menschen nach Polen geflohen

08.59: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich fast 1,7 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Sonntag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Ukraine Krieg Flüchtlinge Polen
Flüchtlinge aus der Ukraine am polnischen Grenzübergang bei Medyka am 10. März 2022. - keystone

Allein am Samstag hätten rund 79'800 Menschen die Grenze überschritten, eine Zunahme um fünf Prozent gegenüber dem Vortag. Besonders stark war der Zustrom demnach am Grenzübergang Medyka in der Woidwoschaft Karpatenvorland.

08.20: Die Vereinten Nationen werden kommende Woche weitere Krisensitzungen zum Ukraine-Krieg durchführen. Beim UN-Sicherheitsrat stehen am Montag Beratungen über die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) auf dem Terminplan. Dabei soll es nach Angaben von Diplomaten schwerpunktmässig um die Ukraine gehen.

Ukraine-Krieg: Erstmals Raketen auf Region um Lwiw abgefeuert

07.42: Der Ukraine-Krieg hat erstmals die westukrainische Metropole Lwiw erreicht, in der sich viele Flüchtlinge sammeln. Die Stadt wurde am 18. Tag der Invasion von Explosionen erschüttert.

Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Sonntagmorgen von mehreren Detonationen. Es wurde Luftalarm ausgelöst. Einschläge gab es demnach aber nicht in der Stadt selbst. Laut der regionalen Militärverwaltung in Lwiw schlugen acht Raketen im «Zentrum für Internationale Friedenssicherung und Sicherheit» nordwestlich von Lwiw ein.

Ausserdem gibt es an der Grenze zu Polen eine ukrainische Militärbasis. Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen-Presse-Agentur aus Przemysl berichtete.

05.32: Am Sonntag soll es in Mariupol einen weiteren Anlauf zur Evakuierung von Zivilisten geben. Ein solcher Versuch war am Samstag erneut gescheitert. Die Ukraine und Russland beschuldigten sich gegenseitig der Behinderung.

Ukraine-Krieg
In Sumy und anderen umkämpften Städten konnten am Samstag fast 13'000 Zivilisten evakuiert werden. - sda - Keystone/AP/Bernat Armangue

Laut Selenskyj funktionierten die Fluchtkorridore in anderen Städten. Insgesamt hätten am Samstag 12'729 Menschen belagerte und umkämpfte Städte verlassen können. Der Grossteil kam davon aus der Stadt Sumy im Nordosten.

Ukraine-Krieg: Nato warnt vor Verschärfung der Lage

04.55: Die Nato erwartet eine weitere Verschärfung der Kämpfe und der humanitären Notlage. «Wir sehen mit Schrecken die steigenden Zahlen ziviler Opfer und die sinnlose Zerstörung durch die russischen Kräfte.»

Das sagte der Generalsekretär der Militärallianz, Jens Stoltenberg, der Zeitung «Welt am Sonntag». Die Menschen in der Ukraine würden sich der Invasion mit Mut und Entschiedenheit widersetzen. «Aber die kommenden Tage werden wahrscheinlich noch grössere Not bringen», warnte er.

Ukraine-Krieg
Deshalb glaubt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass die Ukraine Kompromisse eingehen werden wird. - Keystone

04.21: Die ukrainische Regierung will mit mehreren Massnahmen den Bauern des Landes unter die Arme greifen. Man habe beschlossen, Zinsen für Kredite für Kosten in Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Tätigkeit zu kompensieren. Das sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in einer Videobotschaft am Samstagabend.

Zudem werde man Landwirten staatliche Garantien im Ausmass von 80 Prozent des Betrags der von ihnen aufgenommenen Kredite gewähren. Dadurch könnten die ukrainischen Landwirte Geld für die Aussaat aufbringen und sich sicher sein, dass sie nicht bankrott gehen.

Ukraine-Krieg: Selenskyj droht Russland-Unterstützern

04.12: Selenskyj hat erstmals in der Geschichte der Ukraine einer Frau den Titel «Heldin der Ukraine» posthum verliehen. Unteroffizierin und leitende Militärärztin Inna Derusowa habe seit Kriegsbeginn in der Stadt Ochtyrka im Gebiet Sumy gedient. Unter Einsatz ihres Lebens habe sie zehn Militärangehörige gerettet, gestorben sei sie durch russischen Artilleriebeschuss, als sie Verwundeten half.

03.35: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine neue Videobotschaft veröffentlicht. Darin hat er möglichen Kollaborateuren und Unterstützern Russlands im Ukraine-Krieg gedroht. Wer sich von Angeboten der russischen Besatzer in Versuchung geführt sehe, unterschreibe damit sein eigenes Urteil sagte er.

«Das Urteil lautet, mehr als 12'000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig verstehen konnten, warum wir nicht angegriffen werden sollten.» Zuletzt hiess es von ukrainischer Seite, dass mehr als 12'000 russische Soldaten im Ukraine-Krieg getötet worden seien.

Ukraine-Krieg Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. - dpa-infocom GmbH

Selenskyj sagte in Richtung Russland und möglicher Unterstützer Moskaus zudem, die Ukraine werde: «Niemandem vergeben, nicht vergessen und jeden finden und zur Verantwortung ziehen».

Ukraine-Krieg: Selenskyj-Heimat wird angegriffen

02.35: Bei Gefechten in Swjatohirsk in der Region Donezk ist nach ukrainischen Medienberichten das Himmelfahrtskloster beschädigt worden. Das berichtete die Internet-Zeitung «Ukrajinska Prawda» in der Nacht zu Sonntag.

Demnach detonierte am späten Samstagabend eine Fliegerbombe rund 50 Meter vom Eingang des Klosters entfernt. Durch die Druckwelle seien praktisch alle Fenster und kirchliche Einrichtungen in unterschiedlichem Ausmass zerstört worden.

Mehrere Verletzte seien ins Swjatohirsk-Krankenhaus gebracht, der Rest im Kloster behandelt worden, hiess es weiter. Es gebe keine Toten.

01.31: Im Süden des Landes gibt Russland laut der Ukraine keine Versuche auf, eine Offensive gegen Krywyj Rih zu führen. Bei der Industriegrossstadt handelt es sich um die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Die Versuche seien bislang erfolglos gewesen. Die russischen Truppen seien aber auf der Suche nach Schwachstellen in der Verteidigung der ukrainischen Sicherheitskräfte. Es würden Kräfte für die Operation gegen die Stadt mit über 600'000 Einwohnern aufgebaut.

Ukraine-Krieg: Russen versuchen weiter Erstürmung von Mariupol

01.04: Russische Einheiten versuchen nach ukrainischen Angaben weiter eine Erstürmung der Stadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab in einem in der Nacht zu Sonntag auf Facebook veröffentlichten Bericht mit.

Prorussische Separatisten waren dort zuletzt mit Unterstützung russischer Truppen in östliche Randbezirke vorgestossen, wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet.

Ukraine-Krieg
Ukraine-Krieg: Ein russischer Panzer fährt über eine Strasse in Mariupol. - Keystone

Eine russische Offensive stünde zudem in Sjewjerodonezk bevor, heisst es in dem Generalstabsbericht weiter. Die Stadt im Gebiet Luhansk hat etwa 100'000 Einwohner.

Moskau hatte zuvor am Samstag mitgeteilt, dass die prorussischen Separatisten die Stadt erreicht haben. Im Donezker Gebiet bereiteten russische Einheiten zudem eine Offensive auf die Kleinstadt Wuhledar vor. Aus dieser konnten am Samstag nach ukrainischen Angaben rund 200 Menschen evakuiert werden.

00.11: Russland will nach ukrainischen Angaben in der eingenommenen Grossstadt Cherson ein Referendum zur Gründung einer unabhängigen «Volksrepublik» inszenieren. Dies erklärte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba am Samstag auf Twitter.

Da es dafür keinerlei Unterstützung in der Bevölkerung gebe, werde das Referendum komplett gefälscht werden, sagte Kuleba. Sollte Russland dies durchziehen, müssten scharfe Sanktionen folgen. «Cherson ist und wird immer in der Ukraine sein.»

Das nahe der annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war als erste Grossstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290'000 Menschen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Jens StoltenbergStromausfallTschernobylRegierungInternetFacebookTwitterUnicefBauernSchweizer ArmeeArztNATOUkraine KriegKrieg