Ukraine-Krieg: Russen hinterlassen Schule mit wirrer Botschaft
Die russische Armee macht im Ukraine-Krieg auch vor Schulen nicht halt. In vielen der zerstörten Klassenzimmer hinterlassen die Soldaten wirre Nachrichten.

Das Wichtigste in Kürze
- Russische Soldaten haben ein Schulhaus in der Ukraine komplett zerstört.
- Nach ihrem Abzug wurden in einem Klassenzimmer wirre Botschaften gefunden.
- Die Ukraine und Russland seien ein Volk, betonen Putins Truppen in ihrer Nachricht.
Die russische Armee kennt im Ukraine-Krieg keine Gnade, auch vor Schulhäusern machen die Soldaten nicht halt. Das beweisen neue Bilder von zerstörten Klassenzimmern an Orten, die zwischenzeitlich unter russischer Besatzung gestanden sind.

Im März eroberten die ukrainischen Streitkräfte die Kontrolle über Katjuschanka, ein Dorf nördlich von Kiew, nach langen Kämpfen zurück. Die örtliche Schule fanden die Soldaten nur noch in Trümmern vor.
Ukraine-Krieg: Russische Soldaten hinterlassen wirre Friedensbotschaften
Alle Geräte, die von den Russen nicht mitgenommen wurden, waren vollständig zertrümmert. In einem der zerstörten Klassenzimmern wurde zudem eine Notiz an der Wandtafel gefunden, die an die Schüler adressiert war.
Russian soldiers smashed up their school. Then they purportedly left messages for pupils urging peace https://t.co/RB97YddnZ9 pic.twitter.com/4IW6ePZiQM
— wedi Higo (@wedi_higo) June 9, 2022
Die russische Nachricht lautete: «Kinder, es tut uns leid, dass wir so ein Chaos angerichtet haben. Wir haben versucht, die Schule zu retten, aber sie wurde beschossen. Lebt in Frieden, passt auf euch auf und wiederholt nicht die Fehler, die eure Vorfahren gemacht haben.»
Die Ukraine und Russland seien ein Volk, betonten Putins Truppen am Ende der Botschaft. «Wir können Freunde sein.» Auf einer anderen Notiz schrieben die Russen, dass sie «für Frieden auf der ganzen Welt» seien.

Der Direktor der Schule reagierte daraufhin mit grosser Empörung: «Sie schrieben, ‹Russen und Ukrainer sind Brüder› und gleichzeitig raubten sie die Schule aus und liessen nichts zurück. Das ist Barbarei und Heuchelei», wettert Mikola Mikitchik in einem CNN-Interview.
Russen-Medien nutzen Botschaften für Propaganda
Die an die Wandtafel geschriebene Notiz ist nur eine von Dutzenden von Nachrichten, die gefunden worden war. Nach dem Abzug der russischen Truppen aus Kiew und Umgebung gehörten wirre Botschaften schon fast zum Ritual der Russen.
In der Ukraine wurden Fotos dieser Notizen zu einem Symbol für die Grausamkeit des russischen Angriffs. In Russland lösten sie hingegen ein ganz anderes Echo aus: Die Botschaften wurden schnell Teil der TV-Propaganda.
Verschiedene Putin-Medien berichteten über «rührende Botschaften an ukrainische Kinder», die das Militär bei ihrer «Befreiung» hinterlassen habe. Dass ihre Truppen im Ukraine-Krieg die Zukunft unzähliger Schüler gefährden, wurde natürlich verheimlicht.