Immer wieder begehen Rückkehrer aus dem Ukraine-Krieg in Russland Straftaten. Die Staatsmedien sollen diese aber nun nicht mehr thematisieren.
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Russische Soldaten im Ukraine-Krieg. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Medien berichten gerne über Verbrechen von Kriegsrückkehrern aus der Ukraine.
  • Der Kreml will dies aber nun verbieten.
  • Das Ziel: Die Gesellschaft soll keine Angst vor den Ex-Kämpfern haben.
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Der Ukraine-Krieg hat Auswirkungen auf die russische Gesellschaft. Ein Thema, das im Land von Wladimir Putin für Diskussionen sorgt, ist der Umgang mit Kriegsrückkehrern.

Denn wie das oppositionelle Portal «Meduza» berichtet, begehen diese immer wieder Verbrechen. Die russischen Medien nehmen die Fälle gerne auf – die Schlagzeilen bringen jeweils viel Aufmerksamkeit.

Ein Beispiel der News-Seite «Lenta.ru»: «Früherer Wagner-Kämpfer kehrt von der Spezialoperation zurück und ersticht behinderte Grossmutter wegen Geld.»

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Die Russen sollen keine Angst vor Kriegsrückkehrern haben.
Russland Wladimir Putin
Der Kreml will deshalb eine positivere Berichterstattung über die Ex-Kämpfer.
Russland Soldaten
Verbrechen von Ukraine-Soldaten sollen keine Medien-Aufmerksamkeit mehr erhalten.
Russland Soldaten
Oftmals werden die Einsatzkräfte direkt aus Gefängnissen rekrutiert.
Russland Soldaten
Dies kann dazu führen, dass Schwerverbrecher nach dem Krieg wieder frei umherlaufen.

Doch mit solchen oder ähnlichen Schlagzeilen soll nun Schluss sein. Gemäss «Meduza» sollen die Kreml-freundlichen Medien künftig auf diese Art der Berichterstattung verzichten. Die Verbrechen der Rückkehrer dürfen nicht mehr thematisiert werden.

Das Portal beruft sich dabei auf zwei regierungsnahe Quellen. Das Ziel der neuen Vorgaben: Die russische Gesellschaft soll die Kämpfer nicht mehr als mögliche Kriminelle wahrnehmen und Angst vor deren Rückkehr haben. Die für ihr Vaterland kämpfenden Soldaten sollen in einem besseren Licht erscheinen.

Rückkehrer aus Ukraine-Krieg sollen als gute Menschen dargestellt werden

Einige Medien berichteten ohnehin gar nie über die Schattenseiten der Kämpfer. Stattdessen wurden positive Geschichten hervorgehoben. Beispielsweise, wenn ein Rückkehrer seine Tochter an deren Schule mit Blumen überrascht.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Eine Quelle von «Meduza» fasst es so zusammen: «Man möchte zeigen, dass die Männer, die von der Front zurückkehren, höfliche, sensible und fürsorgliche Menschen sind.»

In Russland werden viele Kämpfer für den Ukraine-Krieg direkt aus Strafkolonien rekrutiert – insbesondere für die Wagner-Truppe. Schwerverbrecher wie Mörder und Vergewaltiger können sich mit dem Kriegseinsatz von ihren Strafen befreien. Viele Söldner haben nach ihrer Heimkehr aber Mühe, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

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