Vor dem Ukraine-Krieg war Igor Butov als Journalist tätig. Für sein Land hat er den Stift abgelegt, seine Familie zurückgelassen und ist an die Front gezogen.
Ukraine Krieg
Ein ukrainischer Soldat geht auf einem zerstörten russischen Kampffahrzeug in Bucha, Ukraine, Donnerstag, 7. April 2022. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Igor Butov arbeitete vor dem Ukraine-Krieg als Journalist.
  • Nach der russischen Invasion verliess er seine Familie, um an die Front zu ziehen.
  • Doch der Kampf fordert für Butov und seine Familie einen Tribut.

Bevor der Ukraine-Krieg entfachte, war Igor Butov, gebürtiger Ukrainer, als Journalist tätig. Dann kam der 24. Februar 2022 und Putins Truppen marschierten in sein Heimatland ein.

Für Butov war der drohende Ukraine-Krieg keine Überraschung: «Im Gegensatz zu den meisten meiner Landsleute hielt ich die potenzielle russische Aggression für sehr real. Ich bereitete meine Familie und mich selbst darauf vor.»

Ukraine-Krieg
Russische Militärfahrzeuge bewegen sich im Ukraine-Krieg in einem von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Gebiet in Mariupol, Ukraine, Samstag, 23. April 2022. - Keystone

Zu Beginn der russischen Invasion sei er verloren gewesen, wie Butov selbst sagt. «Ich wusste nicht, was ich tun sollte, was ich für meine Familie tun konnte. Ich hatte Angst, die Kontrolle über mein eigenes Leben zu verlieren.»

Frau und Kinder für Ukraine-Krieg zurückgelassen

Am zweiten Tag des Krieges entschied er sich: Butov wollte sein Arbeitsgerät gegen eine Waffe tauschen und seine Mitbürger vor Putins Streitkräften verteidigen. Seine Frau sei alles andere als von der Idee begeistert gewesen, wie er der «Daily Mail» erzählt.

Doch der Ruf zur Verteidigung seines Landes war grösser als die Tränen und Bemühungen seiner Frau, ihn davon abzuhalten. So packte Butov klammheimlich seine Sachen, liess seine Familie zurück und meldete sich bei der ukrainischen Armee.

Russland Ukraine-Krieg
Rauch steigt über einem ehemaligen Einkaufszentrum auf, das nach einem russischen Angriff vom ukrainischen Militär als Waffendepot genutzt worden sein soll.
Ukraine Krieg
Russische Soldaten bei einer Probe für die Siegesparade, welche am 9. Mai stattfand.
Ukraine-Krieg
Ein ukrainischer Soldat zeigt die verbrannten Dokumente eines russischen Soldaten an einem Kontrollpunkt an der Frontlinie in der Stadt Irpin, Region Kiew, Ukraine, 10. März 2022.
Ukraine-Krieg
Mitglieder der ukrainischen Territorialen Verteidigungskräfte bereiten sich darauf vor, den Angriff der russischen Armee am Stadtrand von Kiew abzuwehren, Ukraine, Mittwoch, 9. März 2022.
Ukraine-Krieg
Russische Soldaten neben US-amerikanischen und britischen Panzerabwehrraketen, die von der ukrainischen Armee während ihres Rückzugs in der Region Donezk, Ukraine, am 16. März 2022 zurückgel

Bereits nach einer Woche wurde der unerfahrene Soldat auf einen Beobachtungsposten an die Front geschickt, um zu berichten. «Ich musste mich körperlich anstrengen und wusste nicht, wie ich mit meinen Händen arbeiten sollte. Der Dienst an der Front war hart», so Butov.

«Rund um die Uhr unter Beschuss»

An der Front angekommen, liess der russische Aggressor nicht lange auf sich warten. «Rund um die Uhr» sei seine Einheit beschossen worden.

Der Ukraine-Krieg in den Regionen Donezk und Luhansk habe seine ganz eigenen Merkmale. Zumal die ukrainischen Truppen nicht nur gegen die Russen, sondern auch gegen die Bewohner der besetzten Gebiete kämpfe. Butov: «Russland hat sie bewaffnet und gegen die Ukraine bekehrt.»

Mariupol Ukraine-Krieg
Soldaten der Miliz der «Volksrepublik» Donezk gehen an beschädigten Wohnhäusern in Mariupol vorbei.
Donezk
Russische Militärfahrzeuge fahren auf einer Strasse im ostukrainischen Gebiet Donezk.

Und weiter: «Das Schlimmste ist, dass die Psyche der Menschen geschädigt wird und dass jemand vor Angst und Hoffnungslosigkeit langsam verrückt wird.» Für diejenigen, die einen Krieg erlebt haben, sei das Gefühl der Sicherheit für immer verloren.

Dankbar für europäische Unterstützung

Butov habe im Ukraine-Krieg mittlerweile leider alles gesehen, wie er selbst sagt: «Glauben Sie mir, es ist so schrecklich, dass ich nicht einmal versuchen werde, es zu beschreiben...»

Seine Frau und ihre Kinder haben mittlerweile bei Fremden in Amsterdam (Niederlande) Zuflucht gefunden. Der Soldat sei den Europäern für die Unterstützung im Ukraine-Krieg sehr dankbar. «Ich hoffe, dass wir unser Land dank ihrer Hilfe von der Invasion der selbsternannten Brüder befreien können.»

Haben Sie für die Ukraine gespendet?

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AngstWaffeSchweizer ArmeeUkraine KriegKrieg