Viele der von der EU geschützten Lebensräume befinden sich in einem schlechten Zustand. Die Europäische Umweltagentur (EEA) verlangt mehr Einsatz der EU.
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Die Natürlichen Lebensräume sind in Gefahr. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Europäische Umweltagentur (EEA) schlägt Alarm.
  • Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume seien in einem schlechten Zustand.
  • Die EEA fordert von der EU mehr Einsatz zum Erhalt dieser Lebensräume.

Mehr als 80 Prozent der von der EU geschützten Lebensräume sind in einem schlechten Zustand. Das berichtet die Europäischen Umweltagentur (EEA). In ihrem am Montag veröffentlichten Bericht fordert die Agentur von der EU, mehr zum Erhalt dieser Lebensräume zu tun. Der Bericht erstreckt sich über den Untersuchungszeitraum von 2013 bis 2018.

Im Vergleich zur Periode von 2007 bis 2012 habe sich die Fläche der schlechten Habitate um vier Prozentpunkte vergrössert. «Wir brauchen eindeutig eine grossangelegte Renaturierungskampagne in Europa», sagte der EEA-Experte Carlos Romao. «Das ist ein Muss nicht nur für die Biodiversität, sondern auch zur Bekämpfung des Klimawandels.»

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Eine Biene sammelt Nektar. - dpa

Die Lebensräume und die dort lebenden Tiere sind dem Bericht zufolge zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Darunter die intensive Landwirtschaft, Urbanisierung, Tourismus, Umweltverschmutzung sowie nicht-nachhaltige Forstwirtschaft. Auch der Klimawandel und die daraus resultierenden Dürreperioden stellen eine Herausforderung für die Lebensräume dar.

In dem sechsjährigen Untersuchungszeitraum hat die Umweltagentur mehr als 67'000 Arten menschlicher Aktivitäten registriert, welche die Umwelt bedrohen. Weniger als die Hälfte der Vogelarten in der EU, 47 Prozent, sind demnach «gut» geschützt. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als in der vorangegangenen Berichtsperiode.

«Historische Tiefstände»

Am Montag kommentierte der Vorstand Naturschutz der Umweltschutzorganisation WWF, Christoph Heinrich, den Bericht: «Das sind historische Tiefstände.» Mit Blick auf die Biodiversitätsstrategie forderte Heinrich: «Wir müssen von der Natur retten, was noch zu retten ist.» Die von der EU-Kommission vorgelegte Biodiversitätsstrategie sei vielversprechend. Allerdings müsse die Strategie auch von allen Mitgliedstaaten ernsthaft verfolgt werden.

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Das WWF Logo auf einer Tafel. - keystone

Der Bericht erwähnt auch positive Entwicklungen: 27 Prozent der Arten sind demnach «gut» geschützt. Gegenüber der vorangegangenen Studie bedeutet dies eine Verbesserung von vier Prozentpunkten.

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