Abnehmmedikamente bieten keine Abhilfe bei Alzheimer
Semaglutid verlangsamt Alzheimer bei manifestierter Erkrankung nicht. Studien zeigen jedoch mögliche Wirkung bei frühen Patienten.

Abnehmmedikamente mit Semaglutid, bekannt durch Ozempic und Wegovy, helfen nach aktuellen Studien nicht gegen das Fortschreiten von Alzheimer.
Zwei grosse Phase-III-Studien mit über 3800 Teilnehmern zeigten keine Verzögerung der Krankheit trotz verbesserter Alzheimer-Biomarker. So berichtet es «Alzheimer's Association».
Studien vorzeitigt beendet
Die Studien Evoke und Evoke+ wurden daher vorzeitig beendet, wie Novo Nordisk mitteilte.
Semaglutid wirkt als GLP-1-Rezeptoragonist und beeinflusst Entzündungsprozesse, die mit Alzheimer zusammenhängen können. Experten vermuten, dass die Studienpopulation bereits zu stark erkrankt war, um eine Wirkung zu sehen.

Frühere Beobachtungen zeigten bei Typ-2-Diabetikern, die GLP-1-Medikamente erhielten, ein geringeres Risiko für Demenz. So berichtet es der «Standard».
Wie wirksam ist Semaglutid wirklich?
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie weist darauf hin, dass Semaglutid die Blut-Hirn-Schranke kaum überwindet. Deshalb kann es auch nicht tief ins Gehirn eindringen.
Dennoch deuten Effekte auf Biomarker auf eine mögliche Wirkung hin, die vor allem in frühen Krankheitsstadien relevant sein könnte.
Die Forschung wird daher in diese Richtung weitergeführt, wie «Alzheimer's Association» und der «Standard» ausführen.
Diabetes als Risikofaktor bei Alzheimer
Diabetes gilt als wichtiger Risikofaktor für Alzheimer. Semaglutid kann daher bei Diabetikern das Demenzrisiko verringern.
So berichtet es der «Mitteldeutsche Rundfunk». Dies hat aber eher eine vorbeugende als eine therapeutische Wirkung bei manifestem Alzheimer.

Weitere Studien mit Fokus auf frühe Patientengruppen sind geplant, um die mögliche Wirksamkeit dieser Substanzklasse besser zu verstehen.
Therapie muss frühzeitig angesetzt werden
Experten betonen, dass eine wirksame Alzheimer-Therapie früh ansetzen muss.
Trotz des Scheiterns der Studien sehen sie in Semaglutid eine potenzielle Substanzklasse für die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen.
Die Ergebnisse fliessen in die zukünftige Forschungsarbeit ein.












