Der Klimastreik Schweiz setzt sich für den Stopp der Regenwald-Abholzung in Amazonien ein. Am Freitag protestierten Aktivisten in Zürich.
«Leben statt Profit!» fordern Aktivisten der Schweizer Klimastreik-Bewegung. Sie protestierten am Freitag in Zürich gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes. - Twitter/Klimastreik Schweiz
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag kam es zu Protesten von Klimaaktivisten.
  • Sie wollen die Regenwald-Abholzung in Brasilien bekämpfen.
  • Jair Bolsonaro wird von ihnen für seine Politik scharf kritisiert.

Seit Wochen brennt in Amazonien der Regenwald. Indigene Völker verlieren wegen der Brände ihre Heimat. Statt den Regenwald zu schützen, wolle die brasilianische Regierung unter Jair Bolsonaro die Abholzungen vorantreiben. Dies schreibt der Klimastreik Schweiz in ihrer Medienmitteilung.

Um die Zerstörung des Regenwalds zu stoppen, startete die weltweite Klima-Bewegung die Kampagne #SOSAmazonia. Nun fanden am Freitag in Zürich vor dem brasilianischen Konsulat Proteste statt.

Jonas Kampus, ein 19-jähriger Klimaaktivist aus Zürich, sagt: «Ohne den Amazonas-Regenwald ist die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels nicht möglich! Durch das rasante Abbrennen des Amazonas sind nicht nur das Klima, die Natur und geschützte Arten bedroht. Der Lebensraum der indigenen Bevölkerung wird seit Jahrzehnten ausgebeutet.»

Abholzung in Amazonien auf Höchststand

Die Abholzung in Amazonien sei laut dem Klimastreik Schweiz so stark angestiegen wie noch nie in diesem Jahrzehnt. Dafür kritisiert wird der brasilianische Umweltminister. «Der brasilianische Umweltminister Ricardo Salles sagte öffentlich Ende April, dass die Pandemie eine Gelegenheit sei, die Umweltauflagen zurückzufahren.»

Präsident Bolsonaro wolle noch einen Schritt weitergehen. Er veranlasse derzeit ein Gesetz, welches die Verfassung ändert. Indigenen würden die Landrechte entzogen und die Rodung des Amazonas legalisiert werden.

Jair Bolsonaro
Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien, möchte laut dem Klimastreik Schweiz die Abholzungen in Amazonien mithilfe von Gesetzesänderungen weiter vorantreiben. (Archivbild) - dpa

Nebst den Entwicklungen in Amazonien selbst, macht dem Klimastreik Schweiz auch die Mercosur-Handelsabkommen der EU und der Schweiz Sorgen. Die Aktivistin Anna Lindermeier meint: «Wir können nicht zulassen, dass die Schweiz und die EU dem Mercosur-Abkommen zustimmen. Damit wird die Zerstörung des Amazonas weiter befeuert. Es wäre eine Bestätigung dafür, dass Menschenrechtsverletzungen von der Weltgemeinschaft geduldet werden.»

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