Ende der Briefzustellung: Dänemark trägt keine Post mehr aus
Als erstes Land der Welt schafft Dänemark die Briefzustellung ab. Am 30. Dezember trägt die PostNord zum letzten Mal Briefe aus. Schuld ist die Digitalisierung.

Dänemarks staatlicher Postdienstleister PostNord gibt zum Jahresende die Briefzustellung auf. Briefe und Postkarten werden am 30. Dezember zum letzten Mal ausgetragen – danach ist Schluss.
Hintergrund der Entscheidung: Das Briefvolumen ist in den vergangenen 25 Jahren drastisch eingebrochen. PostNord berichtet in einer Mitteilung von einem Rückgang von mehr als 90 Prozent seit dem Jahr 2000.
Gleichzeitig wurde der Versand immer teurer. 29 Kronen (3,60 Franken) müssen für einen Standardbrief bezahlt werden, was das Briefeschreiben unattraktiv macht.
Ende der Briefzustellung bedeutet tiefgreifenden Wandel
Für Privatleute und Unternehmen bedeutet das Ende der Briefzustellung einen tiefgreifenden Wandel. Sie müssen sich künftig an private Drittanbieter wenden, wenn sie einen Brief verschicken wollen.
Der «Tagesschau» zufolge werden 1500 Arbeitsplätze durch die Massnahme bei PostNord gestrichen. Zudem verschwinden auch die roten Briefkästen aus dem Stadtbild.

Der Countdown für passionierte Briefeschreiber läuft bereits. Letzte Briefe können bis zum 18. Dezember aufgegeben werden, bestimmte Einschreiben noch bis zum 29. Dezember.
Briefverkehr wird künftig digital abgewickelt
Das dänische Verkehrsministerium betont, dass der Briefverkehr künftig vor allem digital abgewickelt wird. Offizielle Dokumente und Mitteilungen laufen dann über E-Postfächer.
Die Entscheidung stösst teils auf Kritik. Experten und Gewerkschaften warnen, dass ältere und digital weniger versierte Menschen Probleme bekommen könnten.
Dänemark gilt laut dem Berliner «Tagesspiegel» als eines der weltweit am stärksten digitalisierten Länder. Die Briefzustellung war schon seit längerem subventioniert worden.












