Seit 2020 lebt die belarussische Oppositionsführerin im Exil. Sie wirft Machthaber Lukaschenko vor, das Land in den Krieg hineingezogen zu haben.
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Swetlana Tichanowskaja Anfang März vor einer ukrainischen Flagge - AFP

Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vorgeworfen, das Land bereits tief in den Krieg gegen die Ukraine hineingezogen zu haben.

«Er ist ein Kollaborateur des Krieges», sagte Tichanowskaja am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». So seien unter anderem bereits Raketen von Belarus aus in Richtung Ukraine gestartet worden.

Es seien aber noch keine belarussischen Streitkräfte in das Nachbarland einmarschiert. Das sei «allein der Verdienst unserer freien Bewegung, die gegen den Krieg ist», sagte Tichanowskaja. Die meisten Menschen in Belarus seien gegen den Krieg. «Wir wollen keinen Krieg führen, wir sind ein friedliches Volk.» Es werde jedoch versucht, die Menschen «in die Knie zu zwingen», die den Krieg nicht unterstützen.

Seit Wahl im Exil

Tichanowskaja hält sich zurzeit in Berlin auf und traf unter anderem bereits Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Die Oppositionspolitikerin war bei der von massiven Betrugsvorwürfen überschatten Präsidentschaftswahl in Belarus im August 2020 gegen Lukaschenko angetreten.

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Alexander Lukaschenko, Machthaber von Belarus. - Sputnik/AFP

Der Amtsinhaber erklärte sich anschliessend zum Sieger der Wahl. Die belarussiche Opposition geht allerdings davon aus, dass in Wahrheit Tichanowskaja die meisten Wählerstimmen auf sich vereinte.

Nach der Präsidentschaftswahl gab es in Belarus Massenproteste, die von den Sicherheitskräften brutal unterdrückt wurden. Tichanowskaja floh daraufhin ins benachbarte Litauen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Swetlana Tichanowskaja sprach am Dienstag im ARD-Morgenmagazin.
  • Laut der belarussischen Oppositionsführerin hat Lukaschenko das Land in den Krieg gezogen.
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