Der weiterhin hohe Fachkräftemangel in der IT-Branche ist laut Bitkom-Präsident Achim Berg mit das «Haupthindernis bei der digitalen Transformation». Aber für die Lösung des Problems hat er eine Idee.
Nachdem sich der Arbeitsmarkt im IT-Bereich zu Coronazeiten wieder etwas erholt hatte, stieg die Zahl der unbesetzten Stellen im vergangenen Jahr auf 137.000.
Nachdem sich der Arbeitsmarkt im IT-Bereich zu Coronazeiten wieder etwas erholt hatte, stieg die Zahl der unbesetzten Stellen im vergangenen Jahr auf 137.000. - Sebastian Gollnow/dpa

Der Mangel an IT-Fachkräften in der deutschen Wirtschaft hat sich weiter verschärft. Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom stieg die Zahl der offenen Stellen im vergangenen Jahr um knapp 43 Prozent auf 137'000. Damit sei die Lage am IT-Arbeitsmarkt noch angespannter als im Vor-Corona-Jahr 2019. Damals konnten 124'000 offene Stellen für IT-Expertinnen und -Experten nicht besetzt werden. Die Corona-Pandemie hatte den Fachkräftemangel in den Jahren 2020 und 2021 leicht abgemildert.

Bitkom-Präsident Achim Berg sprach bei der Präsentation der Zahlen von einem strukturellen Fachkräftemangel auf dem IT-Arbeitsmarkt. «Der Mangel an IT-Experten macht den Unternehmen zunehmend zu schaffen und wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen.» Berg verwies dabei auf die Tatsache, dass zahlreiche Fachkräfte aus der Boomer-Generation in Rente gehen und gleichzeitig signifikant weniger junge Menschen mit IT-Qualifikationen auf den Arbeitsmarkt kommen.

«Der Fachkräftemangel entwickelt sich zum Haupthindernis bei der digitalen Transformation», beklagte Berg. Er warb dafür, gezielt IT-Experten aus Russland und Belarus abzuwerben. Nach einer Bitkom-Umfrage sei gut ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen mit offenen IT-Stellen dazu bereit, IT-Fachkräfte aus Russland oder Belarus einstellen, sofern sie vorher eine behördliche Sicherheitsprüfung durchlaufen haben.

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