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SPD: Strengere Regeln bei überzuckerten Kinder-Lebensmitteln

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Deutschland,

Um Übergewicht und Ernährungsprobleme zu vermeiden, stehen auch Produkte für Kinder im Blick: Wofür wird da eigentlich geworben? Die SPD will strengere Regeln einziehen, auch die Ministerin ist offen.

Auch in Müsli ist oft viel Zucker enthalten. Foto: Florian Schuh/dpa-tmn
Auch in Müsli ist oft viel Zucker enthalten. Foto: Florian Schuh/dpa-tmn - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SPD dringt auf zusätzliche Vorgaben, um eine ausgewogenere Ernährung bei Kindern zu erreichen.

«Wir brauchen verbindliche Massnahmen für ein gesünderes Ernährungsumfeld und bessere Produkte», sagte die SPD-Ernährungsexpertin Ursula Schulte.

«Freiwillige Vereinbarungen reichen nicht.» In einem Positionspapier fordert die Fraktion, an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel zu verbieten. Zudem müssten Zucker, Fett und Salz in solchen «Kinderlebensmitteln» deutlich reduziert werden.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: «Ich meine, wir müssen an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet auch, über weitergehende Beschränkungen in diesem Bereich nachzudenken - dafür bin ich grundsätzlich offen.» Sie habe auch den Deutschen Werberat bereits aufgefordert, verantwortungsbewusster zu handeln.

Klöckner verwies zudem auf das neue Logo Nutri-Score, das mit einer klaren und transparenten Kennzeichnung Orientierung gebe. Eine dafür beschlossene Rechtsgrundlage soll an diesem Freitag in Kraft treten, die Ministerin will am Donnerstag den Startschuss dafür geben.

Die SPD fordert eine breite Verwendung des Logos, das Hersteller freiwillig nutzen können. Das aus Frankreich stammende System bezieht neben Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe in eine Gesamtbewertung ein und gibt einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von «A» auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes «C» bis zum roten «E» für die ungünstigste. Erste Produkte damit sind schon in Läden zu sehen. Das Logo soll Nährwerttabellen auf den Packungsrückseiten ergänzen.

SPD-Politikerin Schulte kritisierte, Kinder seien durch überall präsente überzuckerte Produkte falschen Essanreizen ausgesetzt. Wie es im SPD-Papier weiter heisst, müsse auch Schluss mit «Quengelkassen» im Supermarkt sein - also Süssigkeiten auf Kinder-Augenhöhe. Generell sollten Anreize stärker genutzt werden, etwa bei der Platzierung in Kantinen und im Handel. So könnten mehr frische, vegetarische Speisen angeboten und statt Süssspeisen Salat oder Obst prominent präsentiert werden - in Supermärkten nicht Fertiggerichte, sondern Gemüse.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft unterstützte ein Verbot des Kindermarketings für ungesunde Produkte. Eine vom Bundeskabinett Ende 2018 beschlossene «Reduktionsstrategie» sieht zudem vor, dass sich Hersteller zu Änderungen bei den Zutaten bis 2025 verpflichten. Ärzte und Verbraucherschützer kritisieren aber das Vorgehen auf freiwilliger Basis. Zucker in Kräuter- und Früchtetees für Babys und Kleinkinder hatte Klöckner verboten.

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