Spanien will Bierwerbung verbieten – Bars warnen
In Spanien soll Werbung mit Biermarken verboten werden. Die Folge: Viele Bars müssten sich neue Stühle und Schirme anschaffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bars in Spanien droht ein Verbot von Werbung mit Biermarken.
- Der Branche zufolge wären 95'000 Bars von der Gesetzesänderung betroffen.
- Es wird vor einem hohen wirtschaftlichen Schaden gewarnt.
In Spanien soll Werbung für Bier und Spirituosen in der Nähe von Bereichen, wo sich Minderjährige aufhalten könnten, verboten werden.
Konkret würde diese Regel im Umkreis von 150 Meter um Schulen, Spielplätze oder öffentlichen WCs gelten. Aber gerade in touristischen Gebieten und Stadtzentren liegen Spielplätze und Gastronomie oft nahe beieinander.
Stühle mit Bierlogos müssen weichen
Die Folge: Sonnenschirme, Kühlschränke, Servietten, Schilder und Mobiliar mit entsprechender Werbung müssten in diesen Gebieten weg. Wer schon mal in Spanien war, weiss, dass viele Stühle und Schirme der Bars von Biermarken gesponsert werden.
Auch für die Gastronomie auf den bei Touristinnen und Touristen beliebten Kanarischen Inseln hätte eine solche Gesetzesänderung grosse Auswirkungen. Das berichtet «Teneriffa News».
Die Branche geht davon aus, dass in ganz Spanien bis zu 95'000 Bars von dem Vorstoss der Regierung betroffen wären.
Entsprechend hoch wären die Kosten, wenn das Mobiliar ersetzt werden müsste. Pro Bar oder Restaurant sollen sich die Kosten im Schnitt auf bis zu 12'000 Euro (rund11'000 Franken) belaufen. Das trifft besonders kleine Cafés und Dorfbeizen.
Dem spanischen Wirtschaftsportal «El Economista» zufolge wird ein Schaden von bis zu 1,7 Milliarden Euro (knapp 1,6 Milliarden Franken) erwartet.
Darüber hinaus wären Branchenangaben zufolge 10'200 Arbeitsplätze gefährdet, sollte das Gesetz in der aktuellen Form beschlossen werden. Davon besonders betroffen: kleine Familienbetriebe.
Mehrere Gesetze zu Alkoholprävention geplant
Der genannte Vorstoss ist nur ein Bestandteil eines grösseren Gesetzespakets zur Prävention von Alkoholkonsum in Spanien.
Befürworten loben den Jugendschutz. Doch die Branchenverbände warnen vor einem hohen wirtschaftlichen Schaden.





















