Sicherheit zu teuer – deutsche Städte streichen Weihnachtsmarkt
Wegen der steigenden Sicherheitskosten können in Deutschland erste Weihnachtsmärkte nicht mehr stattfinden. Auch in der Schweiz kostet der Schutz immer mehr.

Das Wichtigste in Kürze
- In einigen Städten in Deutschland müssen Weihnachtsmärkte abgesagt werden.
- Der Grund: Die Sicherheitskosten fallen den Verantwortlichen zu teuer aus.
- Auch in der Schweiz sind die Sicherheitskosten stark gestiegen.
Glühwein, Lebkuchenherzen, gebrannte Mandeln: Für viele Menschen gehören Weihnachtsmärkte zu den absoluten Highlights im Dezember.
Doch in der Stadt Overath im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr aus.
Der Grund: Dem Veranstalter fehlt das Geld für die Sicherheitsmassnahmen, wie die «Rheinische Post» berichtet.
Die Städte wollen sich den Kosten nicht beteiligen
Die Ausgaben für Absperrungen und Sicherheitspersonal seien in den letzten Jahren stark gestiegen. 17'500 Euro (rund 15'800 Franken) mussten die Organisatoren in den letzten eineinhalb Jahren dafür aufwenden.
Zu viel!
Und weil sich die Stadt weigert, für die Sicherheitskosten aufzukommen, bleibt nur eins: Der Weihnachtsmarkt in Overath muss ausfallen.
Auch in Kerpen, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen gelegen, sind die Sicherheitskosten ein Thema.
Wegen der fehlenden finanziellen Unterstützung durch die Stadt sowie wegen teuren Auflagen benennt sich der Weihnachtsmarkt um. Er wird zum «Genussmarkt im Advent».
Mit dem neuen Namen werden strengere Vorgaben umgangen. Für die kleinere Fläche benötigt man weniger Sperrzonen und Sicherheitsdienste.
Auch in der Schweiz sind die Sicherheitskosten ein Thema.
«Schutzbedürfnis hat zugenommen»
So sagt Manuel Staub, Leiter Messen und Märkte Basel-Stadt, zu Nau.ch: «Das Schutzbedürfnis hat am Basler Weihnachtsmarkt in den letzten Jahren zugenommen.»
In diesem Zusammenhang seien auch die Sicherheitskosten gestiegen.
Aber: «Die Durchführung des Weihnachtsmarkts wäre durch einen weiteren Anstieg der Sicherheitskosten nicht bedroht.»

Was in Basel sicher auch deshalb der Fall ist, weil die Stadt den Weihnachtsmarkt mitorganisiert. Und sich damit natürlich auch an den Sicherheitskosten beteiligt.
Während in Deutschland erste Weihnachtsmärkte die Segel streichen, kann man sich hierzulande also weiterhin auf Glühwein und Lebkuchen freuen.
Schon sieben Anschläge auf Weihnachtsmärkte in Europa
In der Vergangenheit ist es in Europa mehrfach zu Terror-Anschlägen auf Weihnachtsmärkte gekommen. Erst letztes Jahr fuhr ein Mann im deutschen Magdeburg in eine Menschenmenge.
Bei der Todesfahrt kamen sechs Menschen ums Leben, mindestens 323 weitere wurden verletzt. Das Motiv für den Anschlag ist nicht eindeutig.
Obwohl der Täter mit IS-Methoden vorging, war er als militanter Islamkritiker bekannt. Die Tat dürfte rechtsextremistisch motiviert gewesen sein.
In den vergangenen Jahren gab es sechs weitere Anschläge auf europäische Weihnachtsmärkte. In mehreren Fällen waren die Täter Islamisten.























