Magdeburg-Attentäter: «Bin bereit, weitere Deutsche zu schlachten»

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Deutschland,

Taleb A. sitzt seit seinem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt in U-Haft. In einem Brief rechtfertigt er seine Tat – und droht mit weiteren Angriffen.

Taleb
Taleb A. hat im Gefängnis einen Brief verfasst. - Screenshot X

Das Wichtigste in Kürze

  • Taleb A. rechtfertigt den Anschlag von 2024 in einem Brief aus der JVA Dresden.
  • Er droht darin mit weiteren Taten und beschreibt alternative Anschlagsideen.
  • Die Handschrift passt laut Ermittlern zu einem im Tatfahrzeug gefundenen Testament.

Taleb A. raste am 20. Dezember 2024 mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und tötete sechs Menschen.

Nun hat er seinen Anschlag offenbar in einem handschriftlichen Brief aus der Justizvollzugsanstalt Dresden gerechtfertigt und weitere Drohungen ausgesprochen. Das berichtet die deutsche «Volksstimme».

Laut dem Schreiben vom 26. März 2025, das der Naumburger Generalstaatsanwaltschaft vorliegen soll, schreibt Taleb A.: «Ich bin jetzt stolz auf den 20. Dezember und jetzt bereit, weitere Deutsche mit meiner Hand zu schlachten.»

Hätte er eine Zeitmaschine, würde er den Weihnachtsmarkt erneut angreifen, heisst es weiter.

Die Ermittler halten das Schreiben laut Bericht für echt. Sie verweisen auf die Übereinstimmung der Handschrift mit einem Testament, das im Tatfahrzeug gefunden wurde. Eine offizielle Bestätigung der Echtheit durch die Staatsanwaltschaft gibt es bisher aber nicht.

Radikalisierung nach juristischen Niederlagen

Taleb A., gebürtiger Saudi-Araber und früherer Facharzt für Psychiatrie in Deutschland, sieht sich im Brief als Opfer.

Mehrere von ihm erstattete Strafanzeigen, darunter wegen eines angeblichen USB-Stick-Diebstahls, seien eingestellt worden – das habe ihn laut Brief radikalisiert.

Besonders wütend habe ihn ein verlorenes Gerichtsverfahren gegen die «Säkulare Flüchtlingshilfe» in Köln im August 2023 gemacht.

Hast du die Berichterstattung über den Anschlag von Magdeburg verfolgt?

Danach habe er ursprünglich einen Anschlag auf die Staatsanwaltschaft Magdeburg mit Gasflaschen geplant – eine Idee, die er verwarf.

Im Brief schildert Taleb A. weitere Anschlagsideen, etwa Angriffe auf ein Terrassencafé oder ein Restaurant in Magdeburg.

Letztlich entschied er sich nach einer Probefahrt für die Ernst-Reuter-Allee als Anschlagsort. Dort verübte er am 20. Dezember 2024 die tödliche Attacke.

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