In Schottland ist ein Bub im Alter von sechs Jahren an Demenz erkrankt. Jetzt ist er 13 Jahre alt, sitzt meist im Rollstuhl und kann nicht mehr «Mama» sagen.
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Demenz ist keine Krankheit, die nur im Alter auftreten kann. Auch kleine Kinder kann es treffen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Kayden Traynor wurde im Alter von sechs Jahren Kinderdemenz diagnostiziert.
  • Die Krankheit machte sich durch Gedächtnisverlust und Krampfanfälle bemerkbar.
  • Sein Zustand verschlechtert sich immer weiter.

Als er sechs Jahre alt war, diagnostizierten Ärzte bei Kayden Traynor das Batten-Syndrom, auch bekannt als Kinderdemenz. Die Krankheit hat seither sein Leben auf den Kopf gestellt – und es wird immer schlimmer.

Die ersten Symptome des heute 13-jährigen Buben waren Gedächtnisverlust und Krampfanfälle. Später begannen seine Beweglichkeit und sein Sehvermögen zu leiden. Sein Krankheitsbild ähnelte dem seines 80-jährigen Grossonkels, der im Jahr 2021 starb.

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Der damals sechsjährige Kayden mit seinem 80-jährigen Grossonkel: Beide erkrankten an Demenz. - Twitter/@DailyMirror

«Bei meinem Onkel George wurde ein paar Jahre zuvor Demenz diagnostiziert», erklärt Kaydens Mutter gegenüber dem «Mirror». «Wenn man meinen Onkel und Kayden in denselben Raum brachte, konnte man das sehen. Mein Onkel kam als das grosse Kind rüber, das sich über die Sachen der Kinder freute. Sie klatschten beide gleichzeitig und kicherten, aber redeten nicht.»

13-Jähriger kann nicht mehr «Mama» sagen

Die Familie gibt ihr Bestes, positiv eingestellt zu bleiben. Das ist aber einfacher gesagt als getan. «Man muss die Sachen so nehmen, wie sie kommen», erklärt die Mutter.

Man wisse nicht, was die Zukunft genau für den in Schottland lebenden Jungen bringe. «Das einzige Wort, das ich in dem Zusammenhang verwenden kann, ist Verschlechterung.»

Er werde seine kognitiven und motorischen Fähigkeiten verlieren. Sogar kauen, schlucken und laufen werde er irgendwann nicht mehr können. Der 13-Jährige habe schon jetzt vergessen, wie man «Mama» sagt. Er nennt seine Mutter nun bei ihrem Vornamen Val.

Wussten Sie, dass Kinder an Demenz erkranken können?

«Früher hatte er ein sehr gutes Langzeitgedächtnis», erklärt Valerie Traynor. Daten und Geburtstage habe er sich bestens merken können. «Er war ein sehr aktiver, lustiger, aufgeschlossener, fröhlicher Bub, wie die meisten Sechsjährigen. Er kletterte im Park auf Klettergerüste und fuhr mit dem Fahrrad und dem Roller.»

Es sei für sie verwirrend gewesen, als ihr Sohn seine Diagnose erhielt. «Über Demenz im Kindesalter wird selten gesprochen», sagt die 34-Jährige. «Die meisten denken automatisch, dass sie nur bei älteren Menschen auftritt.»

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