Scheidende Regierung in Tschechien verfügt Impfpflicht für über 60-Jährige
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll in Tschechien ab März kommenden Jahres eine Impfpflicht für alle Menschen über 60 Jahre gelten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die scheidende Regierung von Tschechien verfügt eine Impfpflicht für über 60-Jährige.
- In der kommenden Woche soll die Regierung ausgewechselt werden.
Tschechien sagt dem Coronavirus den Kampf an. Ab März im nächsten Jahr soll eine Impfpflicht für alle Menschen über 60 Jahre eingeführt werden. Auch Gesundheitspersonal und Sicherheitskräfte sollen ab 1. März geimpft sein müssen.
Dies kündigte die scheidende Regierung am Freitag als eine ihrer letzten Amtshandlungen in Prag an. Zu den betroffenen Berufen gehören das Gesundheitspersonal, Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten.
Die neue Regierung soll in der kommenden Woche die Geschäfte übernehmen
«Wir sehen, dass die Menschen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, ein bestimmtes Alter haben», erklärte Gesundheitsminister Adam Vojtech. Allerdings ist er nicht mehr lange im Amt. In der kommenden Woche soll eine neue Regierung die Geschäfte in Tschechien übernehmen. Der designierte Gesundheitsminister Vlastimil Valek hat bereits erklärt, dass er gegen eine Impfpflicht für ältere Menschen ist.

Anfang Oktober war aus der Parlamentswahl das Mitte-Rechts-Bündnis Spolu als stärkste Kraft vor der populistischen ANO-Partei hervorgegangen. Der Amtswechsel soll in der kommenden Woche vollzogen werden.
In Tschechien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 981 Infektionsfällen auf 100'000 Einwohner. Das ist derzeit weltweit die zweithöchste nach dem Nachbarland Slowakei.
Dort geht die Regierung allerdings einen anderen Weg: Trotz der hohen Infektionszahlen wurden am Freitag die Corona-Regeln gelockert; Geschäfte, Skiorte und Kirchen sind wieder für Geimpfte und Genesene geöffnet. Die Regierung in Bratislava begründete dies mit dem Druck aus der Bevölkerung.