Spionagevorwürfe: Tschechien weist belarussischen Diplomaten aus
Tschechien weist einen belarussischen Diplomaten aus, der Teil eines KGB-Spionagenetzwerks gewesen sein soll.

Tschechien hat wegen Spionagevorwürfen einen Diplomaten aus dem mit Russland eng verbündeten Belarus des Landes verwiesen. Er sei zur unerwünschten Person erklärt worden, teilte das Aussenministerium in Prag mit.
Der tschechische Inlandsnachrichtendienst BIS erklärte, dass der mutmassliche Geheimdienstoffizier Teil eines Spionagenetzwerks des belarussischen KGB gewesen sei, das man nun zerschlagen habe. Bei der Enthüllung des Netzwerks habe der BIS mit Geheimdiensten aus Ungarn und Rumänien sowie der EU-Agentur Eurojust kooperiert.
Bedeutung internationaler Zusammenarbeit
Der Fall zeige, wie wichtige die internationale Zusammenarbeit in der aktuellen Sicherheitslage sei, betonte BIS-Direktor Michal Koudelka. Er forderte zudem weitere Konsequenzen. «Um diesen feindlichen Aktivitäten in Europa erfolgreich zu begegnen, müssen wir die Bewegungsfreiheit akkreditierter Diplomaten aus Russland und Belarus im Schengenraum einschränken», mahnte der Geheimdienstchef.
Bisher stösst ein entsprechender Vorstoss der tschechischen Regierung bei manchen EU-Partnern auf Zustimmung, bei anderen auf Ablehnung.
In Belarus herrscht Alexander Lukaschenko (71) seit 1994 mit diktatorischen Mitteln. Er lässt als letzter Machthaber in Europa weiter die Todesstrafe vollstrecken. Massenproteste gegen eine mutmasslich massiv gefälschte Wiederwahl 2020 liess er mit Gewalt niederschlagen.










