Rüpel hört in Beiz laut Videos: Nachbarin hat Lösung

Im Restaurant spielt ein Mann ein Video laut ab. Seine Tischnachbarin stört sich an der Lautstärke – und bringt den Rüpel in Verlegenheit.

00:00 / 00:00

Eine Britin erklärt in einem Instagram-Reel, wie sie damit umgeht, wenn jemand in der Öffentlichkeit laut Videos schaut. - Instagram / @unrelatable_lu

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Restaurant lässt ein Mann ein Video laut laufen.
  • Die Lautstärke stört die Tischnachbarin. Sie fragt ihn kurzerhand, ob sie mitschauen darf.
  • Die Knigge-Expertin lobt eine solche humorvolle Lösung des Problems.

Man hört es immer öfter: Laute Telefonate und dröhnende Videos sorgen im öffentlichen Raum für Verärgerung. Immer mehr Leute verzichten auf Kopfhörer und spielen Instagram, Tiktok & Co. einfach laut ab.

Eine solche Erfahrung machte kürzlich auch die britische Influencerin Lu. Und: Die junge Frau hat eine kluge Lösung des Problems gefunden.

So postete sie ein Video auf Instagram. Darin weist sie ihren Tischnachbarn in einem Restaurant auf dessen lautes Video hin.

Sie wählt dabei aber einen unkonventionellen Weg: Statt ihn zu ermahnen, fragt sie einfach: «Entschuldigung, was schauen Sie?»

Als er antwortet, es sei «nur ein Video», entgegnet sie: «Schön, darf ich mitschauen?»

Der Rüpel ist irritiert, und Lu legt nach. Er wolle den Inhalt doch offensichtlich ohnehin mit allen teilen.

Lus Taktik hat tatsächlich Erfolg, der Ton verstummt.

Ansage mit Humor – sinnvoll oder riskant?

Eine direkte Ansage mit Humor – darf oder sollte man das so handhaben? Die Berner Knigge-Expertin Linda Hunziker findet: «Ja, unbedingt!» Insbesondere an öffentlichen Plätzen, beispielsweise im Restaurant, im Zug oder im Wartezimmer.

Die Art der Kommunikation im Video bezeichnet die Expertin als eine «tolle und charmante Möglichkeit». Aber: Was bei Lu gut funktionierte, müsse nicht immer klappen.

«Es kann auch als Provokation aufgefasst werden», warnt Hunziker. «Dann könnte es sein, dass die Person gereizt reagiert oder kein Verständnis zeigt.»

Videos in der Beiz oder im ÖV laut schauen – ist das ok?

Wer die humorvolle Variante wählt, sollte das Gegenüber zuerst beobachten. Wird die Situation richtig eingeschätzt, könne daraus durchaus eine lustige Begegnung entstehen.

Direkte Kommunikation wirkt am besten

Die beste Art der Kommunikation sei allerdings immer noch die direkte, sagt Hunziker. Die Expertin empfiehlt Botschaften, die aussagen, was die Situation mit einem macht.

Linda Hunziker
Die Berner Knigge-Expertin Linda Hunziker. - hsknigge.ch

Anstatt im Befehlston zu urteilen, solle man begründen, warum man sich gestört fühle. Hunziker: «Den meisten Personen ist gar nicht bewusst, dass ihr Verhalten andere stören könnte.»

Eine Begründung löse meist einen «Aha»-Moment aus. Die meisten Menschen hätten dann auch Verständnis und würden sich entschuldigen.

Videos im Restaurant sind ein «No-Go»

Gegenseitige Rücksichtnahme ist entscheidend, betont die Bernerin. «Solche Situationen wie im Video sind im Restaurant wirklich ein No-Go.»

Schliesslich gehe es dort auch um das Geniessen der Gesellschaft und die gemeinsamen Gespräche. Da würden laute Geräusche einfach stören.

Musstest du schon einmal jemanden auf sein lautes Verhalten hinweisen?

Hinzu komme, dass bei Telefonaten häufig sensible Daten mitgehört werden können. Diese unbedacht in der Öffentlichkeit preiszugeben, sei heikel.

Kriminalprävention setzt auf humorvolle Ansprache

Die Schweizerische Kriminalprävention unterstützt diesen Ansatz. «Eine humorvolle und indirekte Ansprache kann manchmal deeskalierend wirken», sagt Fabian Ilg.

Fabian Ilg
Fabian Ilg von der Schweizerischen Kriminalprävention sagt, es handle sich um ein gesellschaftliches Problem. - www.skppsc.ch

Gleichzeitig weist der Geschäftsleiter auf die Schwierigkeit hin, die Situation richtig einzuschätzen. Man wisse nie, wie das Gegenüber reagiert.

Im Fall von Lu rät Ilg, das Servicepersonal einzuschalten. Dieses kann Gäste diskret auf ihr störendes Verhalten aufmerksam machen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3949 (nicht angemeldet)

Nau versucht eine gute Schlagzeile zu mache min: 20 Min ist besser

User #1515 (nicht angemeldet)

Eben haben Jugendliche im Bus laut Musik gehört. Der Busfahrer brüllt: „Habt ihr auch Wanderlieder?” Die etwas verdutzt: „Neee, wieso?” Der Busfahrer: „Weil ihr gleich lauft!”

Weiterlesen

Zug Handy
326 Interaktionen
Ruhestörer
Lärm
398 Interaktionen
«Reizüberflutung»
SBB
495 Interaktionen
«Nervig»

MEHR IN NEWS

Jeanette Kuster
Perimenopause
zerstörtes Gebäude
Selenskyj
hurrikan humberto
1 Interaktionen
Kategorie 5

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

London Heathrow
10 Interaktionen
Spitzenreiter
Premier League Granit Xhaka
5 Interaktionen
1:0-Erfolg
Premier League ManCity Liverpool
1 Interaktionen
Premier League