Die römisch-katholische Kirche hat neue Experten für das Gremium für Investitionen. Dieses gewährleistet die Finanzanlage des Heiligen Stuhls.
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Papst Franziskus, Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus hat Experten für das neue Komitee für Investitionen ernannt.
  • Das Gremium soll die Rentabilität und Finanz-Anlagen des Heiligen Stuhls gewährleisten.
  • Ab sofort dürfen auch Frauen sogenannte Dikasterien leiten und Ämter übernehmen.

Der deutsche Banker Giovanni Gay wurde von Papst Franziskus in das Komitee für Investitionen einberufen. Das Gremium sei gemäss der neuen Verfassung «Praedicate Evangelium» (Verkündet das Evangelium) für die Kirchen-Behörden eingerichtet worden. Sie ist seit dem vergangenen Sonntag in Kraft, wie die römisch-katholische Kirche im Vatikan am Dienstag mitteilte.

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Papst Franziskus arbeitet für die römisch-katholische Kirche. - Andrew Medichini/AP/dpa

Das Komitee soll die «ethische Natur» der Finanz-Anlagen des Heiligen Stuhls, der die römisch-katholische Kirche vertritt, gemäss dessen Soziallehre gewährleisten. Aber auch deren Rentabilität, Angemessenheit und Risiko sollen gesichert werden. Seine Experten würden auf fünf Jahre ernannt.

Neben Gay sitzen der britische Banker Jean Pierre Casey und der Portfolio-Manager einer norwegischen Investmentgesellschaft, David Harris, im Gremium. Auch der Finanzchef der einst von Jesuiten gegründeten US-amerikanischen Universität Boston College, John Jack Zona, ist Teil des Gremiums. Geleitet wird es von Kardinal Kevin Joseph Farrell, dem Chef des Laien-Dikasteriums.

Römisch-katholische Kirche: Auch Frauen dürfen Dikasterien leiten

Mit der über Jahre dauernden Ausarbeitung der Kurienreform ordnete Franziskus den kirchlichen Behördenapparat neu. Unter anderem verfügte das Oberhaupt der katholischen Kirche, dass Laien und damit auch Frauen Dikasterien leiten können. Zuvor war das nur Kirchenmännern vorbehalten.

In Sachen Finanzen griff der Argentinier schon zuvor 2020 durch und übertrug mehr Kompetenzen an die Güterverwaltung Apsa. Zuvor wurde bekannt, dass das Staatssekretariat zwischen 2014 und 2018 einen Millionenverlust mit dem Kauf einer Luxusimmobilie in London machte. Zu dem Fall läuft seit Juli 2021 ein Gerichtsprozess mit einem angeklagten Kardinal.

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