René Benko erscheint zum Prozessauftakt schwer gezeichnet
Der ehemalige Signa-Chef und Immobilien-Mogul René Benko muss sich ab heute vor dem Gericht in Innsbruck behaupten. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Am Landesgericht Innsbruck hat der mit Spannung erwartete Prozess gegen den ehemaligen Signa-Gründer René Benko begonnen. Der 48-jährige Tiroler muss sich wegen betrügerischer Krida verantworten.
Dieser Vorwurf bezeichnet in Österreich Betrug im Zusammenhang mit einem Bankrott. Das Verfahren konzentriert sich auf zwei konkrete Anklagepunkte, wie die «Bild» berichtet.
Benko habe während seines Insolvenzverfahrens Vermögenswerte beiseitegeschafft. Es geht um eine Miet- und Betriebskostenvorauszahlung von etwa 360'000 Euro sowie eine Schenkung von rund 300'000 Euro.
René Benko ist sichtlich gezeichnet – 70 Medienvertreter beim Prozessauftakt
Laut der «Tagesschau» beteuert René Benko seine Unschuld. Das Gericht hat bereits angekündigt, dass das Urteil bereits am Mittwoch fallen könnte.

Benko droht eine mehrjährige Haftstrafe. Der einst mächtige Geschäftsmann zeigte sich bei seinem ersten Auftritt vor Gericht stark verändert.
In Anzug und Krawatte wirkte er sichtlich gezeichnet von den neun Monaten Untersuchungshaft. Das enorme Medieninteresse mit rund 70 Journalisten aus dem In- und Ausland unterstreicht die Bedeutung des Falls.
Mehrere Verfahren gegen den Ex-Immobilien-Mogul eingeleitet
Der aktuelle Prozess stellt nur einen kleinen Teil der umfangreichen Ermittlungen gegen Benko dar. Insgesamt laufen etwa ein Dutzend Verfahren gegen den ehemaligen Immobilien-Mogul und weitere Signa-Verantwortliche.
Diese umfassen verschiedene Vorwürfe wie Betrug, Untreue und Bankrott. Das Verfahren dürfte sich jahrelang hinziehen, da die Signa-Pleite als grösste Insolvenz in der österreichischen Geschichte gilt.
Persönliche Konsequenzen und Zukunftsaussichten
Neben den rechtlichen Problemen hat Benko laut dem «Kölner Stadt-Anzeiger» auch persönlich schwere Rückschläge erlitten. Seine Ehe mit Nathalie Benko, aus der drei gemeinsame Kinder hervorgingen, scheiterte im Frühjahr 2025, als sie die Scheidung einreichte.

Sein Imperium umfasste eins Luxuskaufhäuser wie das KaDeWe in Berlin und die Warenhauskette Galeria. Es folgte ein steiler Abstieg in die Insolvenz und Untersuchungshaft.
Experten hoffen, dass der Fall zu Veränderungen im Bilanzrecht führt. Der Prozess könnte somit nicht nur rechtliche, sondern auch regulatorische Konsequenzen für die Wirtschaftsaufsicht haben.