Israel-Frage spaltet ESC in Wien - EBU tagt in Genf
Die European Broadcasting Union tagt in Genf über möglichen Ausschluss Israels vom ESC 2026.

Die European Broadcasting Union tagt am Donnerstag und Freitag in Genf über die Teilnahme Israels. Der mögliche Ausschluss vom Eurovision Song Contest 2026 stellt die EBU vor eine Zerreissprobe.
Vier Länder drohen mit einem Boykott, sollte Israel am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Spanien, Irland, Slowenien und die Niederlande fordern den Ausschluss wegen des Gaza-Krieges entschieden.
ESC: Neue Regeln sollen Abstimmung verhindern
Die EBU legt den Mitgliedern ein Paket mit Regeländerungen vor, meldet die «Times of Israel». Diese sollen ein Einmischen von Regierungsorganen bei Werbeaktionen für ESC-Beiträge künftig verhindern.
Nur wenn die Massnahmen als unzureichend erachtet werden, kommt es zur Abstimmung, berichtet die «NZZ». Die Anzahl der Stimmen pro Leitung wird von 20 auf 10 halbiert.
Zusätzlich kehrt die Jury im Halbfinale zurück. Eine Entscheidung wird am Donnerstagabend oder spätestens bis Freitagmittag erwartet, berichtet die «Tiroler Tageszeitung».
Deutschland droht mit Gegenmassnahme
Deutschland erwägt einen Rückzug, sollte Israel ausgeschlossen werden, berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters». Die ARD wollte sich zu dieser Frage nicht offiziell äussern.

CDU-Politiker Steffen Bilger fordert einen klaren Boykott bei einem Israel-Ausschluss, meldet die «Jüdische Allgemeine». Wenn Israel ausgeschlossen werde, könne Deutschland nicht mehr dabei sein, so der Politiker.
Spanien und Deutschland gehören zu den Big Five des ESC. Diese Länder garantieren die Finanzierung und stehen automatisch im Finale des Wettbewerbs.
Österreich unterstützt israelische Teilnahme
Der Österreichische Rundfunk richtet den ESC 2026 aus und positioniert sich für Israel. ORF-Chef Roland Weissmann zeigt sich optimistisch, trotzdem eine Rekordzahl an Teilnehmern zu erreichen.
Israels Präsident Isaac Herzog warnt vor einer Delegitimierung des Landes, meldet die «NZZ». Diese könnte sich vom ESC auf weitere internationale Bühnen ausbreiten, so seine Befürchtung.
Kritik an Abstimmungsverfahren
Die Befürworter eines Ausschlusses fordern eine geheime Abstimmung anstatt per Handzeichen, berichtet die «Times of Israel». Damit soll Druck von den anwesenden Personen genommen werden bei der Entscheidung.
Spaniens RTVE-Chef José Pablo López bekräftigte die Absicht, den ESC zu boykottieren. Es gehe um einen Völkermord in Gaza, erklärte er vor spanischen Parlamentariern.
Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas dauert an und belastet das Event massiv. Rund 150 Millionen Menschen verfolgen jährlich den grössten Musikwettbewerb der Welt, meldet die «Tiroler Tageszeitung».












