Regierung schliesst strengere Corona-Massnahmen in Paris nicht aus
Frankreichs Regierung schliesst strengere Massnahmen, wie das frühere Schliessen von Bars im Kampf gegen das Coronavirus in Paris nicht aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Grossraum Paris breitet sich das Coronavirus aktuell wieder stark aus.
- Marseille hat seine Massnahmen im Kampf gegen die Verbreitung erneut angezogen.
- Auch Paris denkt über strengere Corona-Massnahmen nach.
«Die Lage im Grossraum Paris beschäftigt uns». Dies sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach der Regierungssitzung unter Vorsitz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch. Dort zirkuliere das Virus erheblich.
Marseille hat Massnahmen wieder verschärft
Zuletzt hatte Frankreichs zweitgrösste Stadt Marseille seine Massnahmen verschärft und eine generelle Maskenpflicht veranlasst. Ausserdem müssen Bars, Restaurants und Geschäfte um 23 Uhr schliessen.

«Nichts ist prinzipiell ausgeschlossen», sagte Attal mit Blick auf verschärfte Massnahmen in der Hauptstadt. Präfekten und Abgeordnete stünden in ständigem Kontakt, um mögliche neue Massnahmen vorzubereiten. Im Département Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder stark gestiegen.
Schüler sollen keine kostenlosen Masken erhalten
Eine Woche vor Schulanfang hat sich Frankreichs Premier Jean Castex ausserdem gegen die kostenlose Bereitstellung von Schutzmasken für Schüler ausgesprochen. Masken seien generell nicht kostenlos, sagte er dem Radiosender France Inter.
Es gebe zwei Fälle, in welchen der Staat die Kosten für die Schutzmasken trage. Wer aus medizinischen Gründen besonders anfällig für das Virus sei, könne sich Masken verschreiben lassen. Ausserdem würden bedürftigen Familien Schutzmasken zur Verfügung gestellt. Die französische Post habe bereits 50 Millionen Masken an neun Millionen Bedürftige verschickt.

In Frankreich gibt es seit Wochen eine Debatte über die kostenlose Bereitstellung von Schutzmasken vor allem für Schüler. Zum Schulanfang kommende Woche gilt in den Schulen eine Maskenpflicht für Kinder ab elf Jahren. Eltern- und Verbraucherorganisationen sowie Oppositionspolitiker hatten kritisiert, dass die Maskenpflicht für Schüler für einige Familien eine finanzielle Belastung sei.