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Regierung: Demonstrant bei regierungskritischen Protesten in Belarus getötet

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Weissrussland,

Bei regierungskritischen Protesten in Belarus ist ein Demonstrant getötet worden.

Polizisten in Minsk
Polizisten in Minsk - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mann nach Polizeiangaben durch Sprengsatz in seinen Händen tödlich verletzt.

Der Mann habe versucht, einen Sprengsatz auf Polizisten zu werfen, erklärte das belarussische Innenministerium am Montagabend. Der Sprengsatz sei jedoch in den Händen des Mannes explodiert, wodurch er tödliche Verletzungen erlitten habe. Die Proteste richteten sich gegen die Wiederwahl des seit 26 Jahren autoritär regierenden Staatschefs Alexander Lukaschenko bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag.

Die Polizeisprecherin Olga Tschemodanowa bestätigte den Tod des Demonstranten. Darüber hinaus habe es mehrere Verletzte gegeben, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Genauere Angaben machte sie nicht.

Die belarussische Polizei war am Montag erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Wie Augenzeugen berichteten, setzten die Sicherheitskräfte am in der Hauptstadt Minsk unter anderem Tränengas und Gummigeschosse gegen die Protestteilnehmer ein.

Bereits am Sonntagabend waren die Beamten mit Schockgranaten, Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen tausende Demonstranten vorgegangen. Auf in den Online-Netzwerken veröffentlichten Bildern waren Demonstranten mit blutüberströmten Gesichtern zu sehen. Andere Protest-Teilnehmer lagen bewegungslos auf dem Boden oder wurden von Polizisten weggeschleppt. Allein am Sonntag meldete die Polizei 3000 Festnahmen.

Die Proteste hatten sich formiert, nachdem die zentrale Wahlkommission in Minsk den Wahlsieg Lukaschenkos bei der Präsidentschaftswahl verkündet hatte. Der Wahlleiterin zufolge kam Lukaschenko bei der Wahl am Sonntag auf mehr als 80 Prozent der Stimmen, die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanoskwaja kam demnach auf knapp zehn Prozent.

Tichanowskaja erkannte das Ergebnis am Montag nicht an. Sie betrachte sich als «Gewinnerin dieser Wahl», sagte sie bei einer Pressekonferenz. Die Regierung müsse sich überlegen, «wie sie die Macht friedlich an uns übergeben kann».

International hatte es heftige Kritik sowohl am Ablauf der Wahl als auch am Umgang mit den Demonstranten gegeben. Es sei «ganz offenkundig», dass in Belarus «die Mindeststandards für demokratische Wahlen nicht eingehalten wurden», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Berichte über Wahlfälschung seien «glaubhaft». Auch die US-Regierung äusserte sich «zutiefst besorgt» über den Wahlprozess und die Gewalt gegen Demonstranten.

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