Prozess gegen Mitglieder von Trickbetrügerbande in Berlin begonnen

AFP
AFP

Deutschland,

Vor dem Berliner Landgericht hat am Freitag ein Prozess gegen zwei mutmassliche Mitglieder einer straff organisierten Trickbetrügerbande mit Verbindungen in die Türkei begonnen.

Statue von Justitia
Statue von Justitia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Anklage wirft zwei Männern gewerbsmässigen Betrug und Amtsanmassung vor.

Die Anklage wirft dem 40-jährigen Oliver C. und dem 58-jährigen Martin K. gewerbs- und bandenmässigen Betrug sowie Amtsanmassung vor. C. wird die Teilnahme an 18, Martin K. an 15 Taten zur Last gelegt.

Die Angeklagten sollen spätestens ab Juli 2020 Teil der Bande gewesen sein, die als falsche Polizisten vorwiegend ältere Menschen geschädigt haben soll. Dabei sollen Bandenmitglieder, sogenannte Keiler, die Geschädigten in Berlin und anderen deutschen Städten angerufen und sich als Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgegeben haben. Sie sollen dabei eine Technologie verwendet haben, die auf dem Telefondisplay der Geschädigten die Polizeinotrufnummer 110 erscheinen liess.

Zum Schutz vor vermeintlich drohenden Einbrüchen wurden die Senioren in den Telefonaten unter Druck gesetzt und angewiesen, Wertsachen zusammenzupacken und bei ihnen in Sicherheit zu bringen. Tatsächlich wurden die Wertsachen dann von anderen Bandenmitgliedern eingesammelt. Die Angeklagten sollen solche Abholer eingewiesen, kontrolliert, entlohnt und den Weitertransport der Beute in die Türkei organisiert haben.

In einigen Fällen hätten die Angeklagten die Tatbeute auch selbst in die Türkei gebracht. Die Angeklagten hätten sich so als Mitglieder einer Bande «gemeinschaftlich rechtswidrig einen Vorteil verschafft» - und das «zum Nachteil älterer Menschen».

Die Staatsanwaltschaft führte zum Prozessauftakt Details zu allen 18 Taten auf. C. soll durch diese 585.000 Euro erlangt haben, K. 521.000 Euro. Die beiden wurden im Dezember in Bremen gefasst und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Die Angeklagten wollten sich am Freitag nicht zu den zur Last gelegten Taten äussern, wollen dies aber zu einem späteren Zeitpunkt tun.

Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Dann will sich das Gericht mit den 18 Fällen befassen, zuerst mit jenen aus Berlin. Als Zeuge soll unter anderem ein Ermittlungsführer gehört werden. Auch will sich das Gericht dann mit einem bei C. vorgetragenen Strafmilderungsgrund befassen. Bis Mitte November sind noch 25 weitere Prozesstage vorgesehen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

a
10 Interaktionen
Neue Studie
a
Rauswurf aus Partei

MEHR IN NEWS

Waikiki Beach
Wenig idyllisch
prinz harry meghan markle
2 Interaktionen
Um Geld zu sparen
Eine Verletzte

MEHR AUS DEUTSCHLAND

hamas netanjahu
1 Interaktionen
Truppen-Abzug
klitschko
Kiew unter Beschuss
andreas ellermann
32 Interaktionen
«Geschwür»
2 Interaktionen
Hochzeit