Polizei setzt in Bayern vermehrt auf Elektroschockgeräte
Bayerns Polizei nutzt Elektroschockwaffen deutlich häufiger. 2025 kamen Taser bereits über 160 Mal zum Einsatz – ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Die bayerische Polizei greift deutlich häufiger zu Elektroimpulswaffen als in den Vorjahren. Bis Dezember 2025 wurden diese Geräte bereits über 160 Mal verwendet, was einen erheblichen Sprung gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt.
Im Vergleichszeitraum 2024 lag die Anzahl der Einsätze noch bei etwa 100 Fällen. Laut «BR24» dokumentiert das bayerische Innenministerium diese Zahlen und sieht darin eine positive Entwicklung für die Polizeiarbeit.
Polizei droht Taser-Einsätze meist an
In 131 Situationen drohten die Polizisten den Einsatz der Distanzelektroimpulsgeräte lediglich an. Bei 32 Gelegenheiten kamen die Waffen tatsächlich aus der Entfernung zum Einsatz, während drei Anwendungen aus unmittelbarer Nähe erfolgten.
Die Behörden bewerten diese Entwicklung als durchaus positiv für die Sicherheitsarbeit. Besonders die abschreckende Wirkung der Geräte wird als wichtiger Faktor hervorgehoben.
Dem «Stern» zufolge führten die Distanzeinsätze lediglich zu oberflächlichen Hautverletzungen durch die eindringenden Pfeilspitzen, ohne schwerwiegendere Folgen.
Wie funktioniert ein Elektroschockgerät?
Diese Elektroimpulsgeräte verschiessen zwei mit dünnen Drähten verbundene Projektile anstelle herkömmlicher Munition. Die Pfeile dringen in die Haut ein und übertragen elektrische Impulse, die das Gegenüber vorübergehend handlungsunfähig machen.

Bayerns Polizei verfügt über etwa 230 solcher Geräte, die ausschliesslich in Viererteams verwendet werden. Diese Teamstärke soll alternative Handlungsoptionen gewährleisten und die Sicherheit aller Beteiligten erhöhen.
Laut «t-online» sollen diese Waffen primär als Alternative zu herkömmlichen Schusswaffen dienen und deren Einsatz vermeiden helfen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft unterstützt diese Entwicklung und befürwortet sogar den Einsatz bei regulären Streifenwagenbesatzungen.
Anhaltend hohe Zahlen bei Schusswaffengebrauch
Trotz des verstärkten Taser-Einsatzes schossen bayerische Polizisten bis Juni 2025 in neun Fällen auf Menschen. Sieben Personen wurden dabei verletzt, zwei verloren ihr Leben.
Diese Zahlen entsprechen bereits nach einem halben Jahr dem gesamten Vorjahresniveau. Damals gab es neun Schüsse mit vier Todesfällen und fünf Verletzten.
2023 waren fünf Fälle mit einem Toten und drei Verletzten zu verzeichnen. 2022 wurden neun Fälle mit zwei Toten und vier Verletzten dokumentiert, so «BR24».












