Der britische Premierminister Boris Johnson hofft, dass sich Brüssel und London in den kommenden Tagen doch noch auf einen Brexit-Handelspakt einigen werden.
Britischer Premierminister Johnson
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, trägt einen Mund-Nasen-Schutz bei seinem Besuch eines Testzentrums in der De Montfort Universität. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson hofft noch auf ein Handelspaket zwischen der EU und Grossbritannien.
  • Falls dies nicht gelinge, sei man aber «sehr, sehr gut vorbereitet», so der Premier.
  • In sieben bis zehn Tagen soll es zu einer Einigung kommen.

Der britische Premierminister Boris Johnson hofft, dass sich Brüssel und London doch noch auf einen Brexit-Handelspakt einigen werden. Falls dies aber nicht gelingen sollte, sei Grossbritannien «sehr, sehr gut vorbereitet», sagte Johnson dem Nachrichtensender Sky News.

Er wollte noch am Samstagnachmittag mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Telefonat eine Bilanz der bisherigen Verhandlungen ziehen. Geplant ist, dass die Unterhändler beider Seiten ihre Gespräche über das Abkommen in der kommenden Woche fortsetzen.

Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - POOL/AFP/Archiv

Johnson bestätigte in dem Interview vom Freitag, dass es in sieben bis zehn Tagen zu einer Einigung kommen könnte. Demnach wäre eine Entscheidung um das kommende Wochenende herum möglich.

Ohne Deal droht harter wirtschaftlicher Bruch

Die Gespräche zwischen der EU und Grossbritannien verliefen über viele Monate sehr schleppend. London verliess zwischenzeitlich sogar den Verhandlungstisch. Brüssel hatte ursprünglich erklärt, eine Einigung müsse bis Ende Oktober stehen, damit ein Vertrag noch ratifiziert werden könne. Die Frist verstrich, doch die Gespräche wurden fortgesetzt.

Angesichts der Corona-Pandemie ist der Druck auf London erheblich gewachsen. Kritiker werfen Johnson vor, ein schlechter Krisen-Manager zu sein. Er habe zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert und so dem Land Schaden zugefügt.

In weniger als zwei Monaten endet die Brexit-Übergangsfrist. Dann scheidet Grossbritannien aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion aus. Ohne Deal würde es zu einem harten wirtschaftlichen Bruch kommen. Beide Seiten beklagten zuletzt noch erhebliche Differenzen bei den Themen Wettbewerbsbedingungen, Schlichtungsregeln und Fischerei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ursula von der LeyenEUBoris JohnsonBrexit