Boris Johnson: Herkunft und Privatleben des Ex-Premierministers

Alexander Boris Johnson wurde 1964 als erstes von vier Kindern in New York City geboren.

Seine Eltern Stanley Johnson und Charlotte Johnson Wahl waren in erster Ehe verheiratet. Stanley Johnson studierte Volkswirtschaftslehre an der Columbia University.

Weil Johnson in Amerika geboren wurde, besass er neben der britischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. 2016 verzichtete er auf diese.

Sein Vater war von 1979 bis 1984 Abgeordneter der Conservative Party im Europäischen Parlament. Sein Grossvater mütterlicherseits James Fawcett war Mitglied und Präsident der Europäischen Kommission für Menschenrechte.

Johnsons Geschwister sind Joseph Johnson, Rachel Johnson und Leo Johnson. Joseph ist ebenfalls Politiker und sitzt seit 2020 im House of Lords.

Boris Johnson besuchte von 1973 bis 1977 die Europäische Schule in Brüssel. Ab dem Schuljahr 1977/78 ging er dann im privaten Eliteinternat Eton College in Eton zur Schule. Damals begann er, bei öffentlichen Auftritten seinen zweiten Vornamen Boris zu verwenden.

Später verbrachte er von 1982 bis 1983 ein Zwischenjahr in Australien. Er unterrichtete Englisch und Latein an einem Eliteinternat in Victoria. Von 1983 bis 1987 studierte Johnson Klassische Altertumswissenschaft am Balliol College der Universität von Oxford.

Das Studium schloss Johnson 1987 mit dem Master of Arts ab. Sowohl in Eton als auch in Oxford war er als interessante Persönlichkeit aufgefallen. Seine beiden besten Freunde in dieser Zeit waren ebenfalls aus der britischen Oberschicht: Darius Guppy und der heutige 9. Earl Spencer, der jüngere Bruder der Kronprinzessin Diana.

Nach dem Studienabschluss erhielt Johnson zunächst eine Traineestelle bei einer Unternehmensberatung. Aus mangelndem Interesse gab er diese kurz danach wieder auf und begann ein journalistisches Praktikum bei der Tageszeitung The Times.

Weil er jedoch ein Zitat seines Patenonkels verfälscht hatte, wurde er entlassen. Er schrieb in der Folge für das mittelenglische Lokalblatt Wolverhampton Express and Star.

1987 wechselte er zum Daily Telegraph und schrieb häufig die Leitartikel dieser Zeitung. Von 1989 bis 1994 berichtete er als Brüsseler Korrespondent. Von 1994 bis 1999 war er Mitherausgeber der Zeitung und wechselte dann als Hauptherausgeber zum konservativen Wochenblatt The Spectator.

1998 wurde Johnson durch einen Auftritt in der Fernsehsendung «Have I Got News For You» erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Es folgten weitere Auftritte in dieser Sendung.

Nun wurde er auch auf der Strasse erkannt und trat in anderen Fernsehsendungen auf. Am 16. Oktober 2004 löste dann ein Leitartikel des Spectator einen Skandal aus. Der Anlass war die Berichterstattung über die Geiselnahme und Ermordung des Briten Kenneth Bigley durch irakische Terroristen.

Da er zu dieser Zeit bereits prominent für die Conservative Party aktiv war, befürchtete seine Partei politischen Schaden. Parteichef Howard beorderte Johnson nach Liverpool, damit er dort Abbitte leiste. Er verweigerte ausdrücklich eine Entschuldigung für die Aussagen im Artikel.

Boris Johnson ging seine erste Ehe 1987 mit Allegra Mostyn-Owen ein und wurde 1993 geschieden. Im selben Jahr heiratete er bereits die Anwältin Marina Wheeler.

Aus jener Ehe gingen zwei Söhne und zwei Töchter hervor. 2018 teilte das Paar mit, sie lebten inzwischen getrennt und liessen sich scheiden. 2019 wurde bekannt, dass Boris Johnson der Vater einer 2009 geborenen unehelichen Tochter ist.

Ebenfalls wurde 2019 seine Beziehung mit der Politikberaterin Carrie Symonds bekannt. Nach der Unterhauswahl im Dezember 2019 zog sie zu Johnson in die Downing Street No. 10 ein.

Im April 2020 bekamen Johnson und seine Verlobte Symonds einen Sohn. Im Mai 2021 heirateten sie in der Westminster Cathedral. Im Dezember 2021 kam ihre gemeinsame Tochter Romy Iris Charlotte Johnson zur Welt.