

Positive Wende bei Corona-Impfaktion in Bulgarien – Grosser Andrang

Das Wichtigste in Kürze
- In Bulgarien werden nun breitere Teile der bevölkerung geimpft.
- Politiker sprechen von einem «enormen» Interesse.
Bulgarien hat bei grossem Andrang von Impfwilligen einen Durchbruch bei der Corona-Impfaktion geschafft. Der oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Corona-Stabs Angel Kuntschew sagte am Sonntag: «An diesem Wochenende gingen wir zur Massenimpfung über.»
Im Balkanland wurden nach einer Anordnung von Regierungschef Boiko Borissow vom Freitag jetzt auch sogenannte Grüne Korridore für Impfwillige eröffnet. Damit können Menschen, die nicht vom Impfplan der Regierung erfasst werden, sich nun impfen lassen.
Lange Schlangen vor Impfzentren
Lange Warteschlangen von Menschen bildeten sich am Samstag und auch am Sonntag vor den 318 teils neu eingerichteten Impfstationen in der Hauptstadt Sofia und in anderen grösseren Städten.
«Das Interesse an Impfungen gegen Covid-19 ist enorm», freute sich Gesundheitsminister Kostadin Angelow. Er stellte die Eröffnung von rund um die Uhr geöffneten Impfstellen sowie mobilen Impfteams in Aussicht.
Überall würden jetzt Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca verabreicht, erläuterte Angelow. In dem EU-Land erhalten nach einer Entscheidung seines Corona-Stabs auch Menschen über 55 Jahren diesen Impfstoff. Erst zu einem späteren Zeitpunkt würden sich die Menschen für einen der anderen in der EU zugelassenen Impfstoffen entscheiden können.
Impfaktion gerät ins Stocken
Die am 27. Dezember begonnene Impfaktion war in der vergangenen Woche ins Stocken geraten. Der Fünf-Phasen-Impfplan wurde nicht korrekt eingehalten. Daneben kursieren in Bulgarien viele Vorurteile zu den Impfstoffen sowie Verschwörungstheorien.
Umfragen zufolge will sich nur etwa die Hälfte der Bulgaren impfen lassen.
Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen wurden bis Sonntag früh insgesamt rund 108 356 Impfdosen verabreicht.