Razzia

Razzia gegen Clan-Mitglieder wegen Kokainlieferservice

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Deutschland,

Heroinsüchtige kaufen ihre Droge auf der Strasse. Kokain für die Besserverdienenden wird mit dem «Koks-Taxi» geliefert. Eine SMS, Chat-Nachricht oder ein Anruf reichen. 20 Minuten später wartet der Dealer im Auto an der Strassenecke. Nun flog wieder eine Bande auf.

Polizeibeamte stehen im Rahmen einer Razzia auf der Mecklenburgischen Strasse in Berlin. Foto: Paul Zinken/dpa-zb-Zentralbild/dpa
Polizeibeamte stehen im Rahmen einer Razzia auf der Mecklenburgischen Strasse in Berlin. Foto: Paul Zinken/dpa-zb-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Razzia gegen kriminelle Mitglieder eines arabischstämmigen Clans hat die Polizei zweieinhalb Kilogramm Kokain sowie Streckmitteln und fünf scharfe Schusswaffen beschlagnahmt.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mitteilten, wird vier Verwandten aus einer libanesischstämmigen Grossfamilie bandenmässiger, bewaffneter Drogenhandel vorgeworfen. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.

Die Verdächtigen im Alter von 23, 33, 38 und 56 Jahren - ein Mann, sein Bruder und seine beiden Söhne sollen einen «Drogenlieferservice» mit mehreren Autos und Kurierfahrern betrieben haben, also sogenannte Koks-Taxis, deren Fahrer Kokain auf Bestellung zu Menschen in Wohnungen, Büros, Bars oder Clubs bringen. Seit Ende April werde gegen die mutmassliche Bande ermittelt, hiess es.

Die Polizei durchsuchte am Morgen zehn Wohnungen und Geschäfte sowie zehn Fahrzeuge in verschiedenen Stadtbezirken, darunter in der Mecklenburgischen Strasse in Wilmersdorf. 240 Polizisten waren seit 6.00 Uhr im Einsatz, darunter mindestens ein Spezialeinsatzkommando (SEK) und Experten vom Landeskriminalamt für den Bereich der organisierten Kriminalität.

Zu den gefundenen Drogen gehörten auch 120 Gramm «Steinkokain», wie Oberstaatsanwalt Günter Sohnrey, Leiter der Abteilung Organisierte Drogenkriminalität, in einem bei Twitter veröffentlichten Video sagte. Als «Steine» werden Stücke der Droge Crack, bezeichnet. Dabei handelt es sich um chemisch bearbeitetes Kokain, das man rauchen kann.

Die Ermittlungen dauerten an. Geprüft werde jetzt, ob die Verdächtigen einem Haftrichter vorgeführt werden sollen, hiess es.

Kriminelle Mitglieder bestimmter arabischstämmiger Grossfamilien waren in den vergangenen Jahren wegen diverser Straftaten verurteilt worden. Dazu gehörten Drogendelikte, Raubüberfälle auf Schmuckabteilungen etwa im Luxuskaufhaus KaDeWe sowie spektakuläre Einbrüche in das Bode-Museum mit dem Diebstahl einer riesigen Goldmünze und in eine Sparkasse.

Ein Clan steht auch wegen der vorläufigen Beschlagnahme von 77 Häusern und Wohnungen im Wert von neun Millionen Euro im Sommer 2018 im Fokus der Öffentlichkeit. Im November 2018 hatte der Berliner Senat einen Fünf-Punkte-Plan gegen die kriminellen Aktivitäten einiger Clans beschlossen.

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