Festnahmen bei Razzia gegen oppositionelle Stadtverwaltung in Türkei
Die türkische Polizei hat in Ankara 13 Personen festgenommen, die des Amtsmissbrauchs und der Manipulation von Konzert-Ausschreibungen verdächtigt werden.

Die türkische Polizei hat bei Razzien in der Hauptstadt Ankara, die von der Opposition geführt wird, 13 Menschen festgenommen. Ihnen werde Amtsmissbrauch und Manipulation von Ausschreibungen bei Konzerten vorgeworfen.
Das berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Unter den Festgenommenen seien aktive und ehemalige Mitarbeiter der von der grössten Oppositionspartei CHP geführten Gemeinde sowie Inhaber von Organisationsfirmen.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stünden 32 Konzerte zwischen 2021 und 2024. Die Ausgaben der Stadtverwaltung sollen demnach für Verluste für die Öffentlichkeit in Millionenhöhe verantwortlich sein.
CHP nach Überraschungserfolg unter Druck
Die CHP, der bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr ein Überraschungserfolg gelungen war, steht seit Monaten unter Druck. Sie sieht sich als Opfer einer politisch motivierten Kampagne der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan (AKP). Diese weist eine Einflussnahme auf die Justiz zurück.
Der CHP-Politiker und Bürgermeister von Ankara, Mansur Yavas, wird neben dem abgesetzten Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu als Präsidentschaftskandidat gegen Erdogan bei zukünftigen Wahlen gehandelt. Imamoglu war am 19. März wegen Terror- und Korruptionsvorwürfen festgenommen worden und sitzt seitdem ohne Anklage in Untersuchungshaft.