Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit hat sein Rücktrittsgesuch bei Papst Franziskus eingereicht.
Michel Aupetit
Der zurückgetretene Pariser Erzbischof Michel Aupetit. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zeitschrift «Le Point» hatte über eine Affäre mit einer Frau berichtet.

Grund sei ein «nicht eindeutiges Verhalten» des Erzbischofs einer Frau gegenüber gewesen, teilte die Diözese am Freitag in Paris mit. Das Schreiben sei diese Woche rausgegangen.

Die Zeitschrift «Le Point» hatte kürzlich über eine angebliche Affäre des Erzbischofs mit einer Frau berichtet. Diese sei durch eine Mail bekannt geworden, die der Erzbischof versehentlich an seine Sekretärin statt an die Frau adressiert hatte. Aupetit bestätigte nach Angaben der Zeitschrift, dass sein Verhalten den Eindruck habe erwecken können, dass es eine intime Beziehung gegeben habe. «Dies weise ich ausdrücklich zurück», sagte Aupetit laut «Le Point».

Das Rücktrittsgesuch sei «kein Schuldeingeständnis, sondern eine Geste der Demut», erklärte die Diözese. «(Der Erzbischof) hat verstanden, dass es die Katholiken in der Diözese stören könnte.» Aupetit selbst sagte der katholischen Zeitung «La Croix» zu seinem Rücktrittsgesuch: «Ich habe es getan, um die Diözese zu schützen.»

Nach dem Bericht von «Le Point» handelte es sich um eine «Beziehung zwischen Erwachsenen im beiderseitigen Einverständnis» - also keinen Verstoss gegen das Strafrecht, sondern lediglich gegen das kirchenrechtliche Gebot des Zölibats.

Die Entscheidung über einen Rücktritt liegt nun beim Papst, der am Freitag den französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Vatikan empfangen hat. Bei dem Gespräch dürfte es auch um den im Oktober veröffentlichten Bericht über massiven sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Frankreich gegangen sein. Die Bischofskonferenz hat sich kürzlich auf die individuelle Entschädigung der Opfer geeinigt.

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