Ein neues Gesetz in Österreich sieht härtere Strafen bei Kinderpornografie vor. Ein Fall mit einem Schauspieler hat eine Debatte ins Rollen gebracht.
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Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem neuen Gesetz will Österreich Kinderpornografie härter bestrafen.
  • Zudem soll mehr Geld in die Opferhilfe und psychologische Betreuung von Tätern fliessen.
  • Eine Klage gegen einen bekannten Schauspieler löste eine nationale Debatte aus.

Die österreichische Regierung will Strafen für die Darstellung von Kindesmissbrauch erhöhen. Die konservativ-grüne Koalition kündigte eine Gesetzesänderung an. Ausserdem kündigte die Regierung Schutzkonzepte gegen Kindesmissbrauch für Schulen, Jugendvereine und andere Einrichtungen an. Obendrein solle mehr Geld für Opferhilfe und für die psychologische Therapie von Tätern zur Verfügung stehen, hiess es.

Die Höchststrafe für das Herstellen und Anbieten solcher Missbrauchsdarstellungen soll von bisher zwei auf fünf Jahre Gefängnis erhöht werden. Für die Produktion von grossen Mengen an Aufnahmen sollen bis zu zehn Jahre Haft möglich sein.

Ausserdem ist geplant, dass die Strafe für den Besitz von Kinderpornografie auf bis zu drei Jahre steigt. «Wir wollen die volle Härte gegen die Täter», sagte Familienministerin Susanne Raab von der konservativen ÖVP.

Bekannter Schauspieler vor Gericht

Gegen den prominenten Schauspieler Florian Teichtmeister war Anklage wegen Kinderpornografie erhoben worden. Der bekannte Schauspieler Florian Teichtmeister (42) stand Anfang Februar wegen Kinderpornografie vor Gericht. Er wird sich laut seinem Anwalt schuldig bekennen.

Wegen Kinderpornografie
Schauspieler Florian Teichtmeister muss wegen Kinderpornografie vor Gericht. - Keystone

Der Darsteller ist aus der Krimi-Reihe «Die Toten von Salzburg» und der Sisi-Verfilmung «Corsage» bekannt. Der Fall löste eine nationale Debatte über Prävention und Strafe ausgelöst.

Auf das mögliche Strafmass für Teichtmeister dürfte die angekündigte Gesetzesänderung noch keine Auswirkungen haben. Die Gesetzesänderung muss erst noch durch das Parlament, der Prozess gegen den Schauspieler soll am 8. Februar stattfinden.

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