Österreicher lassen falschen Häftling frei
Justiz-Panne in Linz (Ö): Zwei Häftlinge mit gleichem Namen haben die Behörden verwirrt. Weil sie die Geburtsdaten nicht prüften, liessen sie den falschen frei.

Das Wichtigste in Kürze
- In Linz (Ö) wurde der falsche Mann aus der Haft entlassen.
- Zwei Häftlinge hatten dieselben Namen, die Geburtsdaten wurden nicht kontrolliert.
- Im Polizei-Anhaltezentrum Linz wird nun das Vier-Augen-Prinzip eingeführt.
Ein schwerwiegender Justizirrtum sorgt derzeit in Österreich für Aufsehen: Aufgrund einer Namensverwechslung wurde im Polizei-Anhaltezentrum Linz der falsche Mann auf freien Fuss gesetzt.
Der Grund: Zwei Häftlinge trugen exakt denselben Vor- und Nachnamen – das Geburtsdatum wurde dabei offenbar nicht überprüft.
Eigentlich sollte ein 17-jähriger Raubverdächtiger freikommen. Doch stattdessen wurde ein 30-jähriger Nordmazedonier in die Freiheit entlassen. Jener Mann, der in einem Prozess wegen versuchten Mordes als Zeuge aussagen sollte.
Er soll einem Verwandten zur Flucht verholfen haben, nachdem dieser auf einen Mann geschossen haben soll. Die Polizei bestätigte einen Bericht der «Kronen Zeitung».
Über alle Berge
Als der Fehler entdeckt wurde, war es bereits zu spät: Der Nordmazedonier, der fälschlicherweise aus der Haft entlassen wurde, war längst über alle Berge. Die Behörden fahnden nun mit einem Haftbefehl nach ihm.
Der Vorfall hat auch personelle Konsequenzen: Gegen den verantwortlichen Beamten wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Zudem verändert man die Abläufe im Polizei-Anhaltezentrum Linz: Ein neues Vier-Augen-Prinzip soll künftig solche Verwechslungen verhindern. Ab sofort müssen zwei Beamte die Identität der Häftlinge überprüfen, bevor eine Entlassung erfolgt.