Berichte: Tote bei Protesten in indischer Himalaya-Region Ladakh
Bei Protesten in Ladakh gab es mindestens vier Tote und zahlreiche Verletzte nach Zusammenstössen mit der Polizei.

Bei Protesten in der indischen Himalaya-Region Ladakh hat es Medienberichten zufolge mindestens vier Tote gegeben.
Dutzende Menschen wurden verletzt, als es in der Stadt Leh zu schweren Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei kam, wie die Nachrichtenagentur PTI und andere indische Medien berichteten. Hunderte meist junge Menschen forderten demnach, Ladakh als Bundesstaat anzuerkennen, um die Kontrolle durch die Zentralregierung in Neu-Delhi zu verringern.
Die Teilnehmer setzten den Berichten zufolge das örtliche Büro der in Indien regierenden Partei BJP in Brand. Auch war auf Bildern lokaler Sender ein brennendes Polizeifahrzeug zu sehen.
Proteste eskalieren: Steinwürfe auf Polizei
Demonstranten hätten Steine auf Beamte geworfen, die Polizei habe Wasserwerfer und Schlagstöcke eingesetzt, hiess es in einer Mitteilung des Innenministeriums. Die Polizei habe zur Verteidigung Schüsse abgegeben, hiess es weiter. Mehr als 30 Polizisten seien verletzt worden, die Situation aber inzwischen unter Kontrolle. Die örtlichen Behörden erliessen ein Versammlungsverbot.
Vor sechs Jahren hatte Neu-Delhi dem indischen Teil Kaschmirs den Status der Teilautonomie entzogen und die mehrheitlich muslimische Region in zwei zentral regierte Unionsterritorien aufgeteilt – Jammu und Kaschmir sowie Ladakh. Im Norden grenzt Ladakh unter anderem an ein von Pakistan verwaltetes Gebiet und im Osten an den von China kontrollierten Teil Kaschmirs.
Indien und Pakistan beanspruchen jeweils die ganze Region für sich. Seit ihrer Unabhängigkeit haben beide Länder mehrere Kriege gegeneinander geführt, auch um Kaschmir.