Trotz hoher Impfquote steigen die Corona-Zahlen in Spanien wieder an. Deshalb wird in einzelnen Regionen wieder eine nächtliche Ausgangssperre eingeführt.
Ausgangssperre Spanien
Unter anderem in Katalonien gilt in der Nacht eine Ausgangssperre. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die spanische Tourismusbranche leidet weiter unter den Auswirkungen der Coronapandemie.
  • In einzelnen Kommunen gibt es nun in der Nacht wieder eine Ausgangssperre.

Die Hoffnungen der spanischen Tourismusbranche auf eine starke Erholung des Geschäfts verblassen. Wegen steigender Fallzahlen geht die Zahl der Gäste aus dem Ausland wieder zurück. Angesichts hoher Corona-Zahlen in Spanien hat sich die Tourismusbranche pessimistisch über die laufende Sommersaison geäussert.

Spanien hatte auf stärkere Erholung des Tourismus gehofft

Es gebe einen «plötzlichen Rückgang» bei den Buchungen ausländischer Urlauber, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Samstag. «Wenn sich die Corona-Zahlen weiter verschlechtern, schätzen wir, den Sommerquartal-Umsatz auf 37,97 Milliarden Euro. Das sind viel weniger als die 58,37 Milliarden des Jahres 2019», erklärte der spanische Tourismusmanager.

Die Branche hatte wegen der fortschreitenden Impfkampagne auf eine weit stärkere Erholung des Geschäfts in diesem Sommer gehofft. Der Tourismus trägt in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Die Branche sichert Hunderttausende Arbeitsplätze.

Nächtliche Ausgangssperre in einzelnen Kommunen

Zur Eindämmung der Pandemie haben einige Regionen wieder eine nächtliche Ausgangssperre in einzelnen Kommunen von 1 bis 6 Uhr eingeführt. Davon betroffen sind Katalonien sowie Valencia und Kantabrien. Auf Mallorca mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 270 ist das bisher nicht vorgesehen. Auf den Kanaren (176) lehnte ein Gericht eine Ausgangssperre ab.

Spanien Feriendestinationen
Einige Feriendestinationen in Spanien sind von einer Ausgangssperre in der Nacht betroffen. (Symbolbild) - dpa

Die Sieben-Tage-Inzidenz für Spanien stieg bis Freitag auf 300. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt sie derzeit 9. Allerdings ist die Lage in den Krankenhäusern nicht so angespannt wie bei früheren Wellen. Knapp zehn Prozent aller Betten auf Intensivstationen sind mit Corona-Patienten belegt.

Binnen sieben Tagen wurden 56 weitere Todesfälle wegen Corona registriert. Das liegt vor allem an der Impfkampagne. Gut 61 Prozent aller Spanier haben mindestens eine Corona-Impfung erhalten, knapp 50 Prozent sind vollständig geimpft.

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Unter anderem in Katalonien gilt in der Nacht eine Ausgangssperre. - dpa-infocom GmbH
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