Wegen dubioser Finanzaktivitäten muss eine maltesische Bank eine Millionenbusse zahlen. Die ermordete Journalistin Daphne Caruana Galizia recherchierte dazu.
Mordfall Daphne Caruana Galizia
Kerzen und Blumen stehen im Gedenken vor einem Foto der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia vor dem Justizpalast. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine maltesische Bank stand im Zentrum der Recherchen der toten Journalistin Galizia.
  • Nun wurde die Bank wegen dubioser Finanzaktivitäten mit einer Millionenstrafe belegt.

Eine maltesische Bank, zu der die 2017 ermordete Journalistin Daphne Caruana Galizia recherchierte, ist wegen dubioser Finanzaktivitäten mit einer Millionenstrafe belegt worden. Sie stand im Zentrum der Nachforschungen von Caruana Galizia.

Die Pilatus Bank soll bei Hunderten Millionen Euro aus verdächtigen Transaktionen weggeschaut haben, wie Ermittler herausfanden. Die maltesische Einheit für Finanz-Aufklärung (FIAU) erhob eine Strafe von rund 4,9 Millionen Euro gegen die Bank.

Caruana Galizia
Die maltesische Journalisten Daphne Curuana Galizia starb 2017 bei einem Anschlag mit Plastiksprengstoff. - dpa

Im November 2018, also mehr als ein Jahr nach dem Mord an Caruana Galizia bei der Explosion einer Autobombe, wurde die Bank geschlossen. Die Investigativ-Journalistin und Bloggerin schrieb umfangreich über das Geldinstitut und unterstellte ihm, unter anderem für Diktatoren Geld zu waschen.

Mordprozess ist seit Jahren im Gange

Im Zusammenhang mit dem Mord läuft seit Jahren ein Prozess, in dem sich einer von drei Angeklagten schuldig bekannte. Mitverwickelt soll auch ein reicher Geschäftsmann sein, dem vorgeworfen wird, den Mord finanziert zu haben.

Eine Vereinigung von Journalisten, die Caruana Galizias Arbeit fortsetzten, enthüllte im April 2018, dass die führende Elite Aserbaidschans ein Netzwerk aus 50 Firmen, die Konten bei der Bank hatten, nutzte, um Millionen-Summen in Europa zu bewegen. In dem am Dienstabend veröffentlichten FIAU-Bericht listeten die Prüfer eine Reihe ernster und systemischer Fehler auf.

Daraus ergebe sich eine völlige Missachtung für Massnahmen gegen Geldwäsche seitens der Bank. In rund 97 Prozent der untersuchten Fälle hatte die Bank demnach veraltete Informationen. In 86 Prozent der Fälle gab die Bank Überweisungen ohne angemessene Überprüfungen frei.

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