Im Jahr 2017 wurde das Auto der Journalistin Daphne Caruana Galizia in die Luft gesprengt. Der Geschäftsmann hielt die Klagen jedoch aufrecht – bis jetzt.
Daphne Caruana Galizia
Ein Demonstrant hält in Valletta ein Bild der ermordeten Reporterin Daphne Caruana Galizia. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Geschäftsmann hat die Klagen gegen Daphne Caruana Galizia 2017 eingereicht.
  • Nach dem Mordanschlag auf die Journalistin kümmerte sich ihre Familie drum.
  • Beide Seiten hätten sich nun darauf geeinigt, alle rechtlichen Schritte einzustellen.

Ein Geschäftsmann in Malta hat 19 Klagen wegen Verleumdung gegen die ermordete Journalistin Daphne Caruana Galizia zurückgezogen. Das berichteten mehrere Medien in dem kleinen EU-Land am Montag.

Der Mann hatte die Fälle demnach im März 2017 eingereicht. Dies, nachdem Caruana Galizia auf ihrem Blog einige Artikel über Korruption bei einem Deal veröffentlicht hatte. Mit dem Deal hatte der Geschäftsmann ein grosses Gebiet an öffentlichem Grund bewilligt bekommen. Im Oktober 2017 starb die Bloggerin, als ihr Auto bei einem Anschlag in die Luft gesprengt wurde.

Rechtliche Schritte beidseitig eingestellt

Der Mann hielt die Klagen jedoch weiter aufrecht. Um diese kümmerte sich von da an die Familie Caruana Galizias. Seit vergangenem November suchten beide Seiten nach einem Kompromiss. Laut «Times of Malta» einigten sie sich nun darauf, ihre rechtlichen Schritte gegeneinander einzustellen.

Daphne Caruana Galizia
An der Stelle, an der das Auto der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober 2017 ausbrannte, sind Kerzen und ein Banner mit dem Wort «Justice» zu sehen. - dpa

Malta war in den Jahren nach dem Anschlag im Ranking der Pressefreiheit abgerutscht. Die Klagen wurden als Beispiele für die Bedrohung der Medienfreiheit in dem Land angeführt. Unterdessen läuft weiterhin der Mord-Prozess, in dem sich ein Mann bereits schuldig bekannt hatte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

PressefreiheitKorruptionAnschlagKlageMordEU