Massentreffen in Brüssel: Polizei nutzt Wasserwerfer und Tränengas
Den zweiten Tag infolge hat die Polizei in Brüssel ein Massentreffen wegen Verstössen gegen bestehende Corona-Regeln aufgelöst.

Das Wichtigste in Kürze
- In Brüssel wurden Treffen in einem Park wegen Missachtung der Corona-Massnahmen aufgelöst.
- Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.
In einem Park in Brüssel musste die Polizei den zweiten Tag in Folge Treffen auflösen. Die Menschen hielten sich nicht an die Corona-Massnahmen.
Mit Wasserwerfern, Pferden und Tränengas wurden am Freitagabend die letzten grösseren Gruppen aus dem Bois de la Cambre gedrängt. Dies berichtet ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor waren die Menschen per Lautsprecher aufgefordert worden, den Park wegen der Verstösse gegen die Hygienebestimmungen zu verlassen. In Belgien dürfen sich derzeit nur Gruppen von vier Menschen draussen treffen.
Elf Festnahmen bei Massentreffen
In einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga war von elf Festnahmen die Rede. Verletzte habe es nicht gegeben, hiess es.
Zuvor waren Flaschen, Äste und Pyrotechnik auf die Polizistinnen und Polizisten geworfen worden, wie der dpa-Reporter beobachtete. Die letzten kleineren Gruppen wurden mit Tränengasgranaten und behelmten Einsatzkräften aus dem Unterholz im Park getrieben.
Protest gegen Corona-Massnahmen
Bereits am Donnerstag hatten sich nach einem Aufruf im Internet rund 1500 bis 2000 Menschen im Park versammelt und gefeiert. In Interviews sagten einige, sie seien aus Protest gegen die Corona-Massnahmen gekommen. Zahlreiche Polizisten wurden bei der Auflösung des Massentreffens verletzt. Mindestens ein Beamter sei am Kopf getroffen und ins Krankenhaus gebracht worden, berichte Belga unter Berufung auf die Polizei.
Die Corona-Infektionszahlen in Belgien waren in den vergangenen Wochen dramatisch angestiegen. Inzwischen liegt die 14-Tage-Inzidenz offiziellen Angaben zufolge bei knapp 550 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner. Schon im Herbst hatte das Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zeitweise eine der höchsten Corona-Infektionsquoten in Europa verzeichnet. Strikte Beschränkungen bremsten die Ausbreitung des Virus jedoch vorübergehend.