Mann in Österreich nach Corona-Ansteckung seiner Ex-Frau verurteilt
Weil ein Mann seine Ex-Frau vorsätzlich mit dem Coronavirus infizierte, wurde er nun verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann aus Österreich infizierte seine Ex-Frau absichtlich mit dem Coronavirus.
- Das Gericht bewertete die Situation als versuchte schwere Körperverletzung.
- Der Täter wurde zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt.
Weil er seine Ex-Frau angehustet und mit dem Coronavirus angesteckt hat, ist ein Mann in Österreich verurteilt worden. Das Landgericht in Linz wertete die absichtliche Ansteckung mit dem Coronavirus als versuchte schwere Körperverletzung, erklärte Gerichtssprecher Walter Eichinger. Der 63-Jährige hatte die Frau demnach zudem körperlich attackiert und bekam eine neunmonatige Bewährungsstrafe.
Die Vorfälle trugen sich laut dem Sprecher im November im Zuge des Scheidungsverfahrens zu. Der Mann habe zu Hause keine Maske getragen und immer wieder in Richtung seiner Ex-Frau gehustet. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass der Angeklagte die Frau körperlich anging. Eine Ärztin stellte bei ihr eine Nackenverletzung und eine Corona-Infektion fest.
Laut dem Urteil handelte es sich bei der Ansteckung nur um den Versuch einer schweren Körperverletzung. Die Ex-Frau war nur leicht an Covid-19 erkrankt. Laut dem Sprecher wog dieses Delikt dennoch schwerer als der körperliche Angriff, der als Nötigung und leichte Körperverletzung gewertet wurde.
Der Angeklagte behauptete, seine Ex-Frau habe ihn nach seinem positiven Test nicht mehr in das gemeinsame Haus gelassen. Das Gericht glaubte jedoch der Frau. Sie berichtete, dass sich der Mann trotz Symptomen nicht testen liess. Zum Arzt sei er erst gegangen, nachdem sie die Behörden über seinen Zustand informiert habe.