Magere Lohnerhöhung für Pfleger: Druck auf britische Regierung wächst
Wegen einer mageren Lohnerhöhung für Pflegekräfte im öffentlichen Dienst gerät die britische Regierung von Premierminister Boris Johnson immer stärker unter Druck. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter planten, ihren Job aufzugeben, sagte Patricia Marquis von der Pflegekräftevereinigung Royal College of Nursing am Samstag dem Times Radio. «Dieser Schlag ins Gesicht hat ihre Überzeugung bekräftigt, dass sie weder von der Regierung noch von Teilen der Öffentlichkeit so geschätzt werden, wie sie es gerne hätten.» Die Regierung will die Gehälter für den nationalen Gesundheitsdienst NHS um 1 Prozent erhöhen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Vereinigung der NHS-Organisationen betonte, die Regierung habe in früheren Haushalten für das bevorstehende Finanzjahr 2021/22 ein Plus von 2,1 Prozent versprochen.
Eine Gewerkschaft, die Zehntausende Pflegekräfte vertritt, drohte mit Streik. Die Regierung hatte betont, mehr als 1 Prozent sei angesichts von Rekordverschuldung und Ausgaben von Hunderten Milliarden Pfund wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Andere Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst erhielten keine Lohnerhöhung.
Kritiker werfen der Regierung vor, sie vernachlässige die Pflegekräfte, auf deren Schultern die Last der Pandemie liege, erhöhe aber die Militärausgaben deutlich und gebe Millionen für ein neues TV-Studio für Regierungspressekonferenzen aus.