Der belarussische Diktator Lukaschenko führt ein neues Gesetz ein. Dieses soll ihn schüzen und zugleich als einzigen Kandidaten für die Wahlen 2025 aufbieten.
Alexander Lukaschenko
Alexander Lukaschenko, Machthaber von Belarus. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Lukaschenko, der belarussische Machthaber, erlässt ein neues Gesetz.
  • Dieses beschützt ihn und seine Familie nach seiner Amtszeit.
  • Ausserdem siebt es potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen 2025 aus.
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In einem Jahr finden in Belarus neue Wahlen statt – Machthaber Alexander Lukaschenko erlässt nun extra ein neues Gesetz. Dieses macht eine Kandidatur für andere um einiges schwieriger. Zugleich sorgt er damit für lebenslange Sicherheit für sich selbst.

Das Gesetz besagt, dass jeder ehemalige Präsident nach seiner Amtszeit «nicht für Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden kann, die im Zusammenhang mit der Ausübung seiner präsidialen Befugnisse begangen wurden».

Auch wenn das Gesetz theoretisch für alle Ex-Präsidenten gelten würde, ist Lukaschenko doch der einzige, den es betrifft. Er ist nämlich seit 29 Jahren an der Macht.

Weiter sichert das Gesetz dem Diktator und seiner Familie lebenslänglichen staatlichen Schutz zu. Ausserdem wird jeder Ex-Präsident (also Lukaschenko allein) nach seiner Amtszeit bis zum Tod Mitglied des Oberhauses des Parlaments.

EU hat Lukaschenko-Wiederwahl 2020 nicht anerkannt

Bei den letzten Wahlen im Jahr 2020 gab es nach seiner Wiederwahl heftige Massenproteste der Opposition. Diese wurden von der autoritären Regierung brutal niedergeschlagen. Die EU-Staaten haben die Wiederwahl nicht anerkannt.

Alexander Lukaschenko brüllend
Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko ist seit fast 30 Jahren an der Macht. (Archivbild)
Alexander Lukaschenko
Im Jahr 2025 finden in Belarus die nächsten Wahlen statt.
Proteste Belarus 2020
Vielleicht muss der Präsident um eine weitere Amtszeit bangen: Bereits bei den letzten Wahlen 2020 gab es nach seiner Wiederwahl heftige Proteste. (Archivbild)
Belarus Proteste 2020 Polizei
Diese wurden allerdings von der autoritären Regierung gewaltsam unterdrückt. (Archivbild)
Alexander Lukaschenko
Deshalb hat der Präsident nun ein neues Gesetz erlassen: Dieses macht es für potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten noch schwieriger, für die Wahl anzutreten.

Um Lukaschenkos Gegnerinnen und Gegner aus dem Weg zu schaffen, verschärft das Gesetz zugleich die Bedingungen für eine Kandidatur. Neu muss die kandidierende Person die belarussische Staatsbürgerschaft besitzen und seit 20 Jahren einen festigen Wohnsitz im Land gehabt haben.

Glauben Sie, Lukaschenko wird 2025 wiedergewählt?

So darf man noch nie eine Aufenthaltsbewilligung in einem anderen Land gehabt haben. Diese Klausel soll Lukaschenko geflüchtete Oppositionspolitikerinnen und -politiker vom Hals schaffen.

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