«In unserer Ansprache alle berücksichtigen»: Die Lufthansa will auf Flügen künftig geschlechtsneutrale Formulierungen verwenden. Die neue Regelung gilt auch für andere Airlines des Konzerns.
Wie Gäste künftig an Bord begrüsst werden, entscheidet nach Angaben der Lufthansa die Kabinenchefin oder der Kabinenchef. Foto: Boris Roessler/dpa
Wie Gäste künftig an Bord begrüsst werden, entscheidet nach Angaben der Lufthansa die Kabinenchefin oder der Kabinenchef. Foto: Boris Roessler/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lufthansa verzichtet auf ihren Flügen künftig auf die Begrüssungsformel «Sehr geehrte Damen und Herren».

Auch das englische «Ladies and Gentlemen» soll der Vergangenheit angehören.

Stattdessen sollen die Crews ihre Gäste mit geschlechtsneutralen Formulierungen an Bord willkommen heissen, bestätigte am Dienstag eine Unternehmenssprecherin in Frankfurt. Die Regelung gilt für alle Airlines des Konzerns einschliesslich der Gesellschaften Austrian, Swiss, Eurowings und Brussels Airlines. Zuerst hatte die «Bild-Zeitung» berichtet.

«Uns ist es wichtig, dass wir in unserer Ansprache alle berücksichtigen», hatte ein Lufthansa-Sprecher der Zeitung gesagt. In Frage kämen ganz unterschiedliche Formulierungen wie «Guten Tag», «Guten Abend» oder auch einfach «Herzlich willkommen an Bord». Die Entscheidung läge jeweils beim Chef oder der Chefin der Kabine.

Die Ankündigung der Airline hat in den sozialen Netzwerken zu teils heftigen Diskussionen geführt, wobei Gender-Kritiker auch mit dem Verzicht auf Flugreisen drohten. Lufthansa stellte am Nachmittag klar, dass man die Ansage nicht verboten habe. Disziplinarische Massnahmen müsse niemand befürchten, der die hergebrachte Grussformel nutzt.

«Unser Ziel ist es, alle an Bord gleichberechtigt willkommen zu heissen», stellte ein Sprecher noch einmal den Wunsch des Unternehmens dar. Je nach Kontext und Situation gebe es dafür unterschiedliche Möglichkeiten. «Vielfalt und Gleichberechtigung sind zentrale Werte für unser Unternehmen und unsere Unternehmenskultur. Diese Haltung wollen wir auch in unserer Sprache zum Ausdruck bringen.»

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