«Der Gipfel der verpassten Chancen» – Entwicklungsorganisationen sind mit den G20 nicht zurieden. Sie hätten sich vor wichtigen Entscheidungen gedrückt.
Pedro Sánchez (l-r), Ministerpräsident von Spanien, Narendra Modi, Premierminister von Indien, Scott Morrison (l), Premierminister von Australien, Angela Merkel (CDU), geschäftsführende Bundeskanzlerin, Mario Draghi, Premierminister von Italien, Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, und Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, werfen Münzen in den Trevi-Brunnen während ihres Besuchs des berühmten Brunnens am Rande des G20-Gipfels. Foto: Oliver Weiken/dpa
Pedro Sánchez (l-r), Ministerpräsident von Spanien, Narendra Modi, Premierminister von Indien, Scott Morrison (l), Premierminister von Australien, Angela Merkel (CDU), geschäftsführende Bundeskanzlerin, Mario Draghi, Premierminister von Italien, Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, und Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, werfen Münzen in den Trevi-Brunnen während ihres Besuchs des berühmten Brunnens am Rande des G20-Gipfels. Foto: Oliver Weiken/dpa - sda - Keystone/dpa/Oliver Weiken
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Das Wichtigste in Kürze

  • Entwicklungsorganisationen zeigten sich enttäuscht über die Beschlüsse der G20.
  • Laut World Vision hätten sich die Industriestaaten vor wichtigen Entscheidungen gedrückt.
  • Zudem sei das Impfziel, auf das sie sich geeinigt hatten, «illusorisch».

Entwicklungsorganisationen haben enttäuscht auf die Beschlüsse der grossen Wirtschaftsmächte (G20) in Rom reagiert. Es sei ein «Gipfel der verpassten Chancen» gewesen, fand World Vision am Sonntag. Vor wichtigen Entscheidungen vor allem zu Impfgerechtigkeit und Klimawandel hätten G20-Mitglieder «gekniffen». Das erklärte Ziel, bis Jahresende eine Impfrate in allen Ländern von 40 Prozent erreichen zu wollen, sei «illusorisch», sagte Fiona Uellendahl.

Während in Deutschland über Booster-Impfungen diskutiert werde, habe ein grosser Teil der Menschen in ärmeren Ländern noch nicht mal die erste Impfung bekommen. Notwendig sei die Aussetzung der Patente für Impfstoffe, sagte Uellendahl. «Solange die Pharma-Unternehmen selbst entscheiden können, ob sie Patente freigeben und Produktionskapazitäten in den ärmeren Ländern aufbauen werden, wird es keine globale Impfstoffgerechtigkeit geben.»

«Halbe Massnahmen statt konkreten Taten»

«Das war ein Moment für die G20, mit der Verantwortung zu handeln, die sie als reichste Volkswirtschaften auf dem Planeten tragen, um die Pandemie zu beenden und den Klimawandel zu bremsen», sagte Friederike Röder von Global Citizen. «Aber alles, was wir gesehen haben, waren halbe Massnahmen anstatt konkrete Taten.»

Im Kampf gegen den Klimawandel habe die G20-Gruppe notwendige Massnahmen aufgeschoben, sagte Klimaexperte Ekkehard Forberg. «Das ist ein klarer Fehlstart für die Klimakonferenz in Glasgow.» Auch die Umweltorganisation Greenpeace übte scharfe Kritik: «Das Kommuniqué ist schwach, ohne Ehrgeiz und Vision.»

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