Kreml schliesst Treffen von Putin und Selenskyj nicht aus
Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine könnten zu einem Staatschef-Treffen führen. Der Kreml schloss ein solches nicht aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Kreml-Sprecher Peskow schliesst ein Treffen von Putin und Selenskyj nicht aus.
- Voraussetzung seien Fortschritte in den Verhandlungen.
- Zuletzt wollte Putin nicht zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten.
Nach den ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren über Wege zu einem Ende des Krieges schliesst Kremlsprecher Dmitri Peskow ein Treffen zwischen den Staatschefs beider Länder nicht aus.
Als Voraussetzung nannte er Fortschritte in den Verhandlungen, blieb im Detail aber vage: «Ein solches Treffen als Ergebnis der Arbeit der Delegationen beider Seiten ist möglich bei Erreichen bestimmter Vereinbarungen dieser Delegationen», sagte er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Die Besetzung der russischen Delegation, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als zweitklassig bezeichnet hatte, bleibt demnach aber zunächst unverändert.
Bei den Gesprächen zwischen den Kriegsparteien in Istanbul hatte die ukrainische Delegation ein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Selenskyj laut dem russischen Verhandlungsführer Wladimir Medinski gefordert. «Wir haben diese Bitte zur Kenntnis genommen», wurde er anschliessend von russischen Medien zitiert.
Peskow: Bedingungsliste für Waffenruhe
Eine Waffenruhe war bei den Gesprächen nicht erreicht worden. Peskow bekräftigte nun, dass Moskau an einer Liste von Bedingungen für eine Waffenruhe arbeite. Die russische Seite bereite sie vor, übergebe und tausche sie mit der ukrainischen Seite aus.
Kontakte zwischen Moskau und Washington gab es nach den Verhandlungen bislang nicht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dagegen hatte schon am Freitagnachmittag mit Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz sowie Grossbritanniens Premier Keir Starmer und Polens Regierungschef Donald Tusk telefoniert.
Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.