Anschlag

Urteile nach Anschlag auf Krimbrücke: Achtmal Lebenslang

Keystone-SDA
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Russland,

Acht Angeklagte im Prozess um den Sprengstoffanschlag auf der Krimbrücke erhalten lebenslange Haft.

Krimbrücke
Die Krimbrücke wurde während des Ukraine-Krieges immer wieder ein Ziel von Angriffen, wie hier im Oktober 2022. - dpa

Drei Jahre nach der Explosion auf einer Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind alle acht Angeklagten im Prozess um den Sprengstoffanschlag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie wurden von einem russischen Militärgericht des Terrors und illegalen Umgangs mit Sprengstoffen schuldig gesprochen, wie die russische Staatsagentur Tass aus dem Gerichtssaal in der Stadt Rostow am Don berichtete.

Den Anschlag im Oktober 2022 hatte der ukrainische Geheimdienst SBU nach eigenen Angaben organisiert, um den Nachschub des russischen Militärs zu behindern. Fünf Menschen starben bei der Explosion. Das Gericht entsprach den Anträgen der Staatsanwaltschaft.

Die Beschuldigten sollen dem SBU geholfen haben, den Anschlag auszuführen. Sie wiesen die Anschuldigungen zurück. Laut Tass sprach das Gericht den Hinterbliebenen der Opfer auf Kosten der verurteilten Geschäftsleute auch sieben Milliarden Rubel (76,5 Millionen Euro) Schmerzensgeld zu.

Moskau nutzt die bereits 2014 annektierte Krim als wichtige Route für die Versorgung seiner Truppen in seinem Krieg gegen die Ukraine. Kiew hatte die Zerstörung der Brücke immer wieder als eines seiner Ziele im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg bezeichnet.

Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe

Die Angeklagten, darunter sechs Unternehmer, ein Landwirt und ein Fernfahrer, bestritten in der Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihre Schuld. Sie seien zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, erklärten ihre Anwälte.

Der Sprengstoff wurde nach Angaben der Ermittler damals über Umwege nach Russland geschmuggelt, als Folienrollen deklariert und entsprechend getarnt in einen Lastkraftwagen verladen.

Die Angeklagten beteuerten vor Gericht, nichts von der tödlichen Fracht gewusst zu haben. Nach Angaben von SBU-Chef Wassyl Maljuk hat der Geheimdienst die meisten der Angeklagten damals ohne deren Wissen genutzt. Die Explosion tötete den Lkw-Fahrer und vier Insassen eines auf der Nebenspur fahrenden Autos.

Ein Brückenabschnitt stürzte ein, die Verbindung war über Monate eingeschränkt. Kremlchef Wladimir Putin, der den Krieg gegen die Ukraine acht Monate zuvor befohlen hatte, kündigte daraufhin Vergeltung an.

Im Jahr 2023 gab es einen weiteren Angriff auf die Brücke. Auch damals gab es erhebliche Schäden. Völlig zum Einsturz bringen konnte die Ukraine die Brücke aber nicht.

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