Konklave beginnt: Katholische Kirche wählt neuen Papst
Im Vatikan beginnt das Konklave. Damit wird der 267. Papst der Kirchengeschichte gewählt. Eine Entscheidung ist im ersten Wahlgang nicht zu erwarten.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch beginnt im Vatikan das Konklave.
- Dabei wird der 267. Papst der Kirchengeschichte gewählt.
- Mit einer Entscheidung im ersten Wahlgang ist nicht zu rechnen.
Im Vatikan wird von diesem Mittwoch an ein neuer Papst gewählt.
Zweieinhalb Wochen nach dem Tod von Papst Franziskus kommen 133 Kardinäle aus aller Welt in der Sixtinischen Kapelle zusammen. Dies, um ohne jeden Kontakt nach aussen über dessen Nachfolge zu entscheiden.
Der erste Wahlgang findet am Nachmittag statt. Mit einer Entscheidung wird noch nicht gerechnet.
267. Papst wird gewählt
Für die Wahl zum Pontifex – dem 267. Papst in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte – ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken.
Als Favorit wird von Medien und Buchmachern die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats gehandelt, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Als ranghöchster Kardinal leitet der 70-Jährige auch das Konklave.
133 Kardinäle werden von der Aussenwelt abgeschnitten
Noch vor dem Konklave kommen die Kirchenoberen am Vormittag zu einer grossen Messe im Petersdom zusammen. Dort sind auch Kardinäle dabei, die 80 Jahre oder älter sind.
Danach sind die anderen 133 unter sich. Nach einer Mittagspause geht es in die Sixtinische Kapelle – eines der schönsten Wahllokale der Welt.

Dort müssen die Kardinäle zu Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte müssen sie abgeben.
Wohl keine Entscheidung am ersten Wahltag
Noch am Nachmittag findet der erste Wahlgang statt. Und dann wird am frühen Abend aller Wahrscheinlichkeit nach schwarzer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle aufsteigen. Damit, dass sofort ein neuer Pontifex gewählt wird, rechnet niemand.
Nur bei einer Zweidrittelmehrheit – also mindestens 89 Stimmen – ist der Rauch weiss. Das könnte dauern. Ist es so weit, wird vom Balkon des Petersdoms aus verkündet: Habemus Papam (Wir haben einen Papst). Dann zeigt sich das neue Kirchenoberhaupt der Öffentlichkeit.
Listen mit möglichen Nachfolgern immer länger
Die Listen mit möglichen Nachfolgern für Franziskus wurde zuletzt von Tag zu Tag länger. Als Anwärter gelten neben Parolin zwei weitere Italiener: der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi (69), sowie der Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa (60).

Im Kandidaten-Karussell ist auch der Philippiner Luis Antonio Tagle (67). Auch der Franzose Jean-Marc-Aveline (66) ist im Rennen. Ebenso der Portugiese José Tolentino de Mendonça (59) und der Ungar Peter Erdö (72).
Chancen haben aber auch der Luxemburger Jean-Claude Hollerich (66) – und noch einige mehr.
Vier Wahlgänge pro Tag
Falls in der ersten Runde keine Einigung erzielt wird, wird künftig zweimal vormittags und zweimal nachmittags gewählt. Dies, bis die Sache entschieden ist.
Die meisten Vatikan-Kenner rechnen damit, dass dies noch in dieser Woche geschehen wird.
Papst Franziskus wurde 2013 nach anderthalb Tagen gewählt, im fünften Wahlgang. Er leitete bis zu seinem Tod am Ostermontag im Alter von 88 Jahren die katholische Weltkirche.
Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden
Der katholischen Glaubenslehre zufolge ist der Papst Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden. Zudem ist er Bischof von Rom, Primas von Italien und Staatsoberhaupt des Vatikans.
Grosse weltliche Macht hat er nicht. Er ist aber für viele Menschen eine moralische Autorität. Franziskus meldete sich immer wieder zu aktuellen Fragen zu Wort. Vor Kritik an Mächtigen schreckte er nicht zurück.