Italien muss laut Europarats Experten mehr gegen Menschenhandel tun
Die Zahl der in Italien angekommenen Migranten ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Trotzdem identifiziert das Land nicht mehr Opfer des Menschenhandels.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut Europarats-Experten muss Italien mehr gegen Menschenhandel und Ausbeutung tun.
- Das Land müsse besser nach Opfern suchen – etwa mit besseren Kontrollen.
Italien muss nach Ansicht von Europarats-Experten Migranten und Flüchtlinge dringend besser vor Menschenhandel und Ausbeutung schützen. Obwohl die Zahl der ankommenden Migranten im Land in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei, würden in Italien weiterhin jährlich nur rund 1000 Opfer von Menschenhandel identifiziert, heisst es in einem heute Freitag veröffentlichten Bericht der Experten-Gruppe Greta, die regelmässig Probleme mit Ausbeutung und Menschenhandel in den 47 Mitgliedstaaten des Europarats anprangert. Man könne also auf viele unentdeckte Fälle schliessen.
Um das zu ändern, müssten Italiens Behörden aktiver als bisher versuchen, Opfer von Menschenhandel zu finden – etwa mit besseren Kontrollen an Arbeitsstätten und speziell geschulten Inspekteuren.
Potenzielle Opfer ausmachen
Auch in Häfen oder auf Schiffen von Flüchtlingsrettern müsse mehr getan werden, um potenzielle Opfer von Ausbeutung auszumachen. Zusätzliche Massnahmen seien auch nötig, um sicherzustellen, dass Minderjährige nicht verschwänden und dann Opfer von Ausbeutung würden.
Das Greta-Gremium fordert Italien ausserdem dazu auf, Fälle von Menschenhandel effizient zu verfolgen und für angemessene, abschreckende Strafen zu sorgen.